Ulf Brauner

 

auf und davon nach // 2014 // Diplomarbeit Modedesign

Die Kollektion „auf und davon nach“ ist ein Versuch, mein Fernweh zu kurieren.

Fernweh ist die Sehnsucht nach größeren Räumen, nach unbekannten Farben und fremdartigen Gerüchen, nach Bräuchen, die wir nicht verstehen, die Hoffnung, hinter der nächsten Wegbiegung auf etwas zu stoßen, das das Leben verändert.

Der westafrikanische Boubou, ein weit fallendes Festtags-, aber auch Alltagsgewand, majestätisch und schlicht zugleich, bildet die Grundlage der Kollektionsidee und verschmilzt mit Vorstellungen von praktischer sowie festlicher Herrenkleidung, die wir als westlich betrachten.

In seiner Stofflichkeit bildet das Gewand eine Brücke zwischen Kulturen, denn das Damastgewebe, aus dem er gefertigt wird, findet seinen Ursprung in europäischen Webereien, als Stoff für Bettwäsche und Tischtücher.
Als Leitfaden zieht sich eine verschlüsselte Botschaft durch die Kollektion, angelehnt an die Arecibo message, ein binär kodiertes Radiowellensignal, welches als Versuch der interstellaren Kommunikation ins All gesendet wurde. Sie gibt Aufschluss über meine Arbeit und taucht als Stickerei und Print auf. 

Die Farbwelt der gestreiften Stoffe repräsentiert den weiten Horizont einer Wüstenlandschaft. Hierauf bauen die verwendeten Stoffe mit blauen und sandig orangenen Tönen auf.

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Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // GD Lars Paschke

// fotos: Phillip Koll
// models:  Hans Erdmann, Jakob Fahl, Harrison McClary
// hair/ make-up:  Venus Nemitz