Aicha Abbadi

 

(RE)DRESS | Master 2017

Die Modeindustrie befindet sich in einer Krise. Überproduktion und übermäßiger Konsum sind Probleme, die auch immer mehr Konsumenten beschäftigen, menschenunwürdige Produktionsbedingungen machen ständig Schlagzeilen und auf Designern lastet der Druck eines immer schnelleren Modezyklus, welcher wenig Raum für Kreativität lässt.

Wie würde ein alternatives Modesystem aussehen? Könnte es eine andere Art geben, wie wir uns anziehen und Kleidung produzieren? Könnte ‘das Ende der Mode’ ein neuer Anfang sein?

‘Hacking produces hands-on tools and engagements for self-reflection, challenging the interpassive imperative of consumption.’

A hacker perspective on fashion –  Otto von Busch

Das Ziel dieses Projektes ist es, ein modulares, erweiterbares Textilsystem zu entwickeln, welches sich schnell zusammensetzen lässt und auch im getragenen Zustand weiter verändert werden kann. Wie ein ‘Modespiel’ fordert es den Nutzer auf eine spielerische Art, lässt ihn individuelle kreative Lösungen finden und wird zum Medium für Nutzer-zu-Nutzer Kommunikation. Mode wird dann durch direkte Interaktion verhandelt und wird zur Plattform für den Austausch von Ideen. Statt auf ein Bild reduziert zu werden, wird die Mode zur taktilen Erfahrung.

Die Dynamik von Dominanz (Designer, Marken, Medien, Prominente) und Unterordnung (Konsumenten, Textilarbeiter) des aktuellen Modesystems wird umgangen, dem Nutzer mehr Entscheidungsmacht gegeben und die Mode wird wieder zu einer kreativen Disziplin, die statt Wettbewerb und Hierarchie die Kreativität in den Mittelpunkt stellt.