Manifest
5.-7. Semester
Projektbetreuung
Prof. Carolin Lerch
Projekttag
Montag 10-17 Uhr (bei Feiertag darauffolgender Dienstag)
Kick-off
31.10.2016
Ort
STR, Raum 409
Der Kurs untersucht den Spannungsbogen zwischen Modedesign als individuelle Selbstdarstellung einerseits und ihre kollektiv – gesellschaftliche Relevanz andererseits. Kritische Fragen über künstlerischen Ausdruck, Sinn, Notwendigkeit, Luxus, Eliten, Nachhaltigkeit, Zukunft, Kommerz, Kapitalismus, Narzissmus, Kollektiv, …etc. soll nicht aus dem Weg gegangen werden.
Die Studierenden sollen sich in erster Linie eine Positionierung in der Modewelt suchen und diese Haltung als Ausgangspunkt für eine Kollektion nehmen. Sowohl Ernsthaftigkeit, Engagement und Experiment aber auch Humor, Parodie, Paradox haben ihre Berechtigung. In der Konzeptionsphase ist es auch nicht wichtig, dass man seiner Sache sicher ist; es soll ein Versuch in der Positionierung sein, der Gedankengang ist wichtiger als die Schlussfolgerung. Es ist zum Beispiel auch möglich eine Perspektive anzunehmen, die einem fremd ist, um ihre Dynamik zu erforschen und zu verstehen. Man könnte der Position inhärente Codes unterstreichen oder auch bewusst verzerren bzw verwerfen.
Wichtig ist, dass man eine deutliche Stellung bezieht und dementsprechend verbindlich agiert.
Nach der konzeptuellen Recherche in der Anfangsphase wird ein Text verfasst, in der die Haltung vom Gestalter zu Mode manifestiert wird. In Folge wird nach einer adäquaten Gestaltungsmethodik gesucht mit der die Kollektionsteile skizziert und entworfen werden. Auch im Realisationsprozess nimmt man in Bezug auf Materialwahl, Verarbeitungsmöglichkeiten, Techniken, Form und Farbe bewusste Entscheidungen, die durch die Positionierung informiert werden.
Eine Kollektion von 4 realisierten Looks und ein geschriebenes Manifest werden während einer performativen Vorlesung präsentiert, erläutert und mit den Anwesenden diskutiert.