Adrian Bachmann

 

Visual Relations | Master 2018

Transferprozesse sind seit jeher Initiatoren für kulturelle Entwicklungen. Diese Vorgänge wurden im Zuge der digitalen Vernetzung zunehmend komplexer und sind heute in Form des Internets integraler Bestandteil struktureller und kreativer Veränderung. Bilder sind hierbei das omnipräsente Medium und Informationsträger, mit denen wir stetig konfrontiert sind. Sie konstituieren und sind gleichzeitig Ausdruck einer individuellen Bedeutungszuweisung. Sie umfassen Inszenierung und Narration, wirken evozierend und assoziativ – doch können sie auch täuschen. Bilder wirken suggestiv, fördern Spekulation und provozieren Handlung. An diesem dynamischen Netzwerk der Bilder, Verweise und Informationen partizipieren wir. Man nimmt teil an einer global wirkenden Bildproduktion und Bildwahrnehmung.

 

Der handelnde Gestalter wird hier Rezipient, der Zitate seiner umfassenden Wahrnehmung durch Bilder verknüpft und sie durch Transformation in Objekte überführt. Dieser Prozess artikuliert eine Transferleistung, die die globale Bildproduktion integriert und reflektiert. Es handelt sich um eine gestalterische Positionierung, die visuell und inhaltlich Haltung zu den so subversiv wirkenden Bildern bezieht und damit politische, soziale und kulturelle Perspektiven rezipiert.

Es ist das Verhältnis vom Bild und seiner formalen, inhaltlichen und kontextuellen Verarbeitung in einem Objekt, das „Visual Relations“ beschreibt. In dem bisherigen Verlauf des Masters ging ich der Frage nach, inwieweit sich die Qualität der Bilder in Objekte manifestieren lässt und ob Design hier in der Lage ist als radikale, inhaltliche Instanz formal und visuell mit ihnen zu arbeiten.