Towel | Paulina Heinz

 

TOWEL

Das Handtuch ist eines dieser Objekte, die wir jeden Tag mindestens einmal benutzt und dabei kaum wahrnehmen. Es ist ein stiller Helfer mit einer so klaren und Jahrhunderte alten Typologie, dass wir es so selbstverständlich benutzen, wie wenige andere Objekte.  Es gibt Handtücher, die für Comfort, Hygiene und Sauberkeit stehen und andere die an Sport, Aktivität und Funktion verweisen. Ein neues Handtuch ist weich und dicht gewoben, alte werden kratzig, steif und dünn mit der Zeit. Sie erzählen oft eine Geschichte der jahrelangen Benutzung. Durch ihr stilles Dasein und ihre pure und klare Funktion bleiben Handtücher oft lange im Besitz, sie sind selten Wegwerfprodukt und dienen dem Benutzer in der Regel eine lange Zeit. Um das Handtuch und seine vielen Nutzen und Bedeutungen zu beschreiben und analysieren, möchte ich die Erscheinungsweisen des Handtuches in vier Kategorien teilen: Das Handtuch als Alltagsobjekt, als Funktionsobjekt, als Übergangsobjekt und als intimes Objekt.

Während die meisten Nutzen des Handtuches das aufnehmen und abtrocknen von Flüssigkeiten beinhalten, stehen Handtücher trotzdem für Hygiene und Sauberkeit. Es geht selten um das dreckige, benutzte Handtuch und um die Flüssigkeiten, die es aufnimmt. Es ist ein Objekt, dass der Funktion dient, Flüssigkeiten zu entfernen und zu verbergen. Doch was, wenn das Handtuch dieses sichtbar macht? Was, wenn es konstant am Körper getragen wird, um eine neue Funktion im Alltag zu übernehmen? Was, wenn das Handtuch so intim und körperlich behandelt wird, wie es auch benutz wird? Wäre es trotzdem nur ein funktionales Objekt oder könnte es auch zur Reflexion über unseren Umgang mit Körperflüssigkeiten animieren?

Prozess