Barbaric Beauties, WP Drapage

Technologieseminar
Drapage, Wahlpflicht
ab 5. Semester, BA

Lehrende:
Stephanie Penkov

Kursplan und Räume:
Projekttag Fr 10-13 Uhr, Raum: 312

erstes Treffen
26.04.19 STR, Raum: 312

max. 8 Teilnehmer

 

“I thought my first toile was barbaric. Such a form in that awful cotton was hideous. But once you’re able to read such a form only then do you see how beautiful it is as a means of expressing what it is you actually want, what you intend.”

Claude Montana

Drapieren ist eine Grundform der textilen Gestaltung. Der Kurs hat das Ziel, durch Methoden der Drapage die Grenzen der gestalterischen Fähigkeiten im Entwurfsprozess und in der kreativen Schnittentwicklung aufzulösen und zu erweitern. Dabei wird die Technik der freien Drapage als Werkzeug des dreidimensionalen Gestaltens vermittelt, bei der Entwurf und Schnittentwicklung simultan verlaufen.

Frei nach dem Prinzip “Man muss die Regeln kennen, um sie zu brechen” und um die selbständige Anwendung der freien Drapage zu befähigen, werden in der ersten Phase des Kurses die wichtigsten Grundlagen demonstriert und exerziert. Dabei werden Silhouetten, Formen und Details “zitiert”, die als Meilensteine der progressiven Formgestaltung mittels Drapage gelten und somit unsere Wahrnehmung von Bekleidung bis heute geprägt haben. Es wird gelernt, wie die Büste als Grundlage für die Drapage mittels Polsterungen und Hinzufügen anderer Objekte und Materialien verformt werden kann. Haltungen können verändert, Körperbereiche hervorgehoben und Proportionen neu komponiert werden.

Die in der zweiten Phase folgende Vermittlung und Übung verschiedener Methoden der kreativen Drapage ermöglicht erste Ansätze eines experimentellen Umgangs mit Textilien und die freie Entwicklung von abstrakten Formen und Volumen. Dreidimensionale Collagen am Körper machen die vielfältigen Charaktereigenschaften unterschiedlicher Stoffe sichtbar, wodurch ein tieferes Verständnis für ihre Eigenheiten und damit ihrer Einsatzmöglichkeiten und gestalterischen Aussagen sensibilisiert wird. Nachhaltigkeit wird im Kontext thematisiert und erprobt.

In der nächsten und abschließenden Phase werden durch individuelle Experimente die Abwandlungsmöglichkeiten der freien Drapage vertieft, sodass sie für die gedankliche und gestalterische Entwicklung und Umsetzung der eigenen Projekte methodisch eingesetzt werden können. Die erlernten Grundlagen und kreativen Techniken werden dabei in freier Interpretation intuitiv angewandt. Die dabei entstehenden Studien und Beobachtungen ermöglichen die Entwicklung individueller Silhouetten und zugehöriger Details.