Real Fake // WS 2009/10 // Hauptstudium
„Ja, ich trage immer noch Pelz, aber ich hab das mit dem Typ von Peta geklärt.“ (Naomi Campbell)
Die Verwendung und das Tragen von echten Pelzen ist eines der luxuriösesten aber auch umstrittensten Themen in der Mode der letzten Jahrzehnte. Seit den 60er Jahren kämpfen Tierschutzorganisationen wie PETA mit spektakulären Aktionen und Kampagnen gegen Jagd und die Verwendung von Nerz, Fuchs, Nutria&Co während namhafte Designer wie Jean-Paul Gaultier, Donna Karan, A.F. Vandevorst oder Alexander McQueen mit ihren Kollektionen der Pelzmode immer wieder zur Renaissance verhelfen. Andere Designer wie Stella McCartney verwenden ausschließlich Kunstpelze.
Selbst die prominenteste Tierschutzaktivistin Brigitte Bardot bleibt kontrovers, störte sich doch niemand daran, dass sie noch 1968 nackt in Nerzmänteln für ein amerikanisches Modeunternehmen posierte. Auch Supermodels wie Naomi Campbell oder Kate Moss ließen ihre Hüllen für eine große Anti-Pelzkampagne der PETA fallen, um Jahre später wieder für Pelz zu werben.
Modenschauen in Paris, Mailand, London oder New York werden immer wieder von Protestaktionen der Tierschutzorganisationen begleitet oder gestört. Designer und große Modehäuser mit Vorwürfen der Tierquälerei und Fragen der Tierschutzrechte konfrontiert.
Pelz, ja oder nein? – bleibt für Modedesigner eine Frage deutlicher Positionierung.
Aufgabe dieses Projektes ist, eine eigene Position für oder gegen die Verwendung von Pelz in den eigenen Entwürfen einzunehmen und ein Kollektionskonzept unter Verwendung von echten oder unechten Fellen zu entwickeln. Schwerpunkt liegt darauf, die Vielfalt der Pelzmaterialien auszuschöpfen, Strukturen zu erforschen und neue Oberflächen zu kreieren. In Zusammenarbeit und vor allem mit materieller Unterstützung des weltgrößten Pelzhändlers Kopenhagen Fur sollen 3 Silhouetten entwickelt werden.
Die theoretische Auseinandersetzung wird unter Anleitung von Melissa Drier, Journalistin der women’s wear daily, geführt. Für fachgerechte Hilfe zur Fertigung steht Werkstatt der Firma Fechner Design Berlin zur Verfügung. Verpflichtend für alle Teilnehmer dieses Projektes ist die Teilnahme am projektintegrierten Kurzzeitprojekt „how to make it in fur“, das bei der Firma Fechner Design in Berlin-Lichterfelde durchgeführt wird.
Bestandteil des Semesterprojektes ist weiterhin die Erarbeitung einer ausstellungsfähigen Präsentation der Modelle und deren Inszenierung in einem Fotoshooting.
Das Projekt startet am 15.Oktober mit einer für die Teilnehmer kostenneutralen Exkursion nach Kopenhagen und einem 1-tägigen Workshop in den Werkstätten der Kopenhagen Fur.
Lehrende: Prof. Grit Seymour // KM Franziska Schreiber // Silvia Schüller
// STUDIENREISE KOPENHAGEN FUR
www.kopenhagenfur.com
www.fechnerdesign.de