Die Moderne ist tot, lang lebe die (Post)Moderne | WM Jan Sieber

Mit dem Ende der Postmoderne stellt sich heute die Frage, wo wir im Verhältnis zu diesem Ende und wo wir im Verhältnis zur Postmoderne stehen. Sie stellt sich sowohl als theoretische als auch praktisch künstlerische und gestalterische Frage. Und sie beinhaltet das Befragen des Endes der Moderne selbst, als das sich die Postmoderne im Allgemeinen ansah. So schrieb Charles Jencks im Jahre 1978: “Unsere gegenwärtige Welt als postmodern zu bezeichnen, ist etwa gleichbedeutend mit der Bezeichnung von Frauen als “Nichtmänner”. Es besagt nichts anderes als das, was wir verlassen haben – die Welt der Moderne, die paradoxerweise, wie ein durch die Ereignisse überholter Futurologe, zum Sterben verurteilt ist.” Dieses von Jencks diagnostizierte Sterben der Moderne werden wir im Seminar aus gestalterischer, künstlerischer, historischer, kritischer und philosophischer Perspektive genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst widmen wir uns dafür unterschiedlichen Positionen nach 1945, die die Kontinuität mit der Moderne der 1920er und 1930er Jahre suchten, solchen, die die Moderne einer Kritik unterwarfen, sowie unterschiedlichen kritischen Rezeptionen der modernen historischen Avantgardebewegungen. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir dann einige für die Postmoderne selbst paradigmatische Postionen in Design, Architektur, Kunsttheorie und Kulturkritik.

 

Modul 4: Designgeschichte || BA – 2. Studienjahr || Di 9.00–12.00 Uhr || Raum 207