PUR // WS 2013/14 // Hauptstudium
Minimalistische Methoden sind gestalterische Basis wichtiger zeitgenössischer Modedesigner. Neben der funktionellen Einfachheit stehen heutzutage bei vielen dieser minimalistischen Gestaltungskonzepte die ästhetische Qualität und der Wunsch nach zeitlosem Design zentral. Dieses Streben nach der Ausgewogenheit zwischen Archaik und Moderne führt minimalistische Gestalter an die Grenzen der Mode. Zeitlos zu gestalten verlangt, sich von Referenzen zu verabschieden, sich jenseits von zeitlichen Zuordnungen zu positionieren. Für den Modedesigner bedeutet dies einen großen Balanceakt zu wagen zwischen Form, Proportion, Farbe, Material und natürlich dem Körper, der für sich zwischen Gender und Gesellschaft schon so referentiell verortet ist. Fünf Studierende haben sich mit der Reduktion als ästhetisches Gestaltungsprinzip in ihren Projekten beschäftigt. Mit selbst auferlegten Limitationen in Form, Materialität, Farbe oder Proportion haben sie in ihren Konzepten den Versuch gewagt, maximale gestalterische Möglichkeiten frei von direkter referentieller Kategorisierung zu erzielen. Eine Methode, die nicht nur Mut zum Weglassen, sondern auch den zum Hinzufügen braucht. Jedes Detail muss überdacht werden und scheinbar Unwichtiges wird für den Entwurf essenziell. So wurde Kleidung dekonstruiert, um Grenzen des Sichtbarwerdens von Kleidung zu gestalten. Schnittkonstruktionen mit anderen Masssystemen wurden entwickelt, die die Körperproportionen anders erfahrbar machen und auch das Tuch, Ursprung unserer Kleidung, wurde in seinen dreidimensionalen Möglichkeiten am Körper erforscht. Durch kontinuierliche Reflexion und Präzision sind ihnen überzeugende Ergebnisse gelungen. Eine Auswahl ist auf der Schau 14 zu sehen.
Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Mads Dinesen // KM Jana Patz
Studierende: Marie Akoury // Kai Gerhardt // Friederike Haller // Nora Maas // Lenny Murr