THE UPPER CYCLE | STEFFEN SCHELLENBERGER | 2015

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›THE UPPER CLYLE‹ // DESIGNTRANSFER 2015

Wohin mit allem Neuen, wenn alles voll mit Altem ist? Wie lange trügt der Schein der Neuheit? Darf man Material abfällig behandeln, wenn ein Produkt zum Abfall wird? The Upper Cycle produziert Regale aus Platten von ausrangierten Möbeln. Es ist die einfache Antwort auf die schwierige Frage der Wiederverwendungsmöglichkeit von gebrauchten Materialien im Möbelbereich.

Abgesehen von Aussehen, Zustand und Qualität stellen Plattenstärke sowie unterschiedliche Ausgangsformate die größten Herausforderungen beim Upcycling des Materials dar. Die Besonderheit von The Upper Cycle liegt in der Konzeption eines einfachen, schlichten Systemmöbels anstelle hochpreisiger Einzelstücke. Die reduzierte Konstruktion der Stapelelemente bildet das Fundament für die leichte Produzierbarkeit. Die farbigen Möbelkanten verleihen dem Regal eine einheitliche, kontrastreiche Optik und helfen dabei, Beschädigungen und Löcher im Bestandsmaterial zu übersehen. Flügelschrauben mit Maschinengewinde gleichen unterschiedliche Materialstärken aus und ermöglichen eine häufige Wiederverwendbarkeit des Systems.

Das Ergebnis ist von The Upper Cycle ist ein Produkt aus Altmaterial, das durch seine Eigenständigkeit und Konsequenz die Augenhöhe mit neuwertigen Produkten hält. Anders alt ist das neue Neu.

Betreut von: Prof. Achim Heine // Prof. Jozef Legrand

Material: verschiedene alte Holzwerkstoffe // Flügelschrauben // PVC-Möbelkante

Kontakt:  // www.steffen-schellenberger.com

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›The Upper Clyle‹ oder ›Der Aufstieg des Abfalls‹ // Rundgang 2015

 

Wohin mit allem Neuen, wenn alles voll mit Altem ist? Wie lange trügt der Schein der Neuheit? Darf man Material abfällig behandeln, wenn ein Produkt zum Abfall wird? Und wie neuwertig kann Altmaterial sein? The Upper Cycle justiert den Blick auf das Material als solches. Die Entkopplung von Werkstoff und Gebrauchsobjekt bildet das Fundament dafür. In Zukunft wird die Frage lauten: In welcher Manier können wir das Material aus den alten Objekten entbinden, aufbereiten und erhöhen? Wie viel Erneuerung wird benötigt, um die Neugier alt aussehen zu lassen? Wie sieht der Rahmen aus, der benutztes Altes in neuem Glanz erscheinen lässt?

The Upper Cycle produziert Regale aus Platten von ausrangierten Möbeln und verleiht sie an Menschen, die Altes neu gebrauchen wollen.

Anders alt ist das neue Neu.

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Projekt Vorschlag (2014)

 „The time is ripe.“

 

Die Zeit ist reif. Ein Reifeprozess ist charakterisiert von verschiedenen Stadien, die allesamt von Dauer geprägt sind. Im Obstanbau beispielsweise ist bedingt durch den Prozess des Reifens zu gewissen Jahreszeiten eine natürliche Knappheit zu verzeichnen. Knappheit ist etwas, dass uns heute in einer globalisierten Welt aufgrund der extrem hohen Versorgungsdichte kaum noch bekannt ist. Neben einer abnehmenden Sensibilität für dieses Thema ist darüber hinaus die Wertschätzung in den meisten Fällen eher gering. Der Verzicht als solches kaum noch denkbar. Knappheit ist ein beliebtes Element der Konsumwelt, allerdings in künstlicher Form. Als Marketinginstrument steigert sie die Exklusivität von Dingen, Monopole und Patente verknappen den Bestand ebenfalls auf künstliche Art und Weise.

 

Im Gegensatz dazu spielt Reife bei anderen Lebens- und Genussmitteln eine weitere Rolle. Im Weinanbau ist die Thematik unverzichtbar und zweifelsfrei erwünscht. Mehr noch: in vielen Fällen wird die Reife des Produktes geschätzt, sowohl emotional als auch monetär, da es sich positiv auf die Qualität des Produktes auswirkt.
Reife zu erlangen erscheint außerdem ungewöhnlich in Kontext Produkt. Kann ein Produkt reifen? Gibt es Reifegrade? Wenn ja, wann ist es reif? Wie wird es sich mit zunehmender Zeit verändern? Kann es wertvoller werden, wie ein guter Wein verglichen mit einer überreifen Tomate? Ist der Reifeprozess ein tauglicher? Wo liegen seine Qualitäten? Wie lässt sich dieser Prozess in gängige Designsyteme integrieren oder benötigt es neue?