I am you and you are me too // SS 2015 // Hauptstudium
Im Kontext einer von Überproduktion gekennzeichneten Ökonomie, internationalen Modewochen, die saisonal ein Meer neuer Namen anspülen und einer Designmethodik, die in ihrer Anwendung transparent und vergleichbar scheint, stellt sich die Frage, was der Beitrag zukünftiger Designer zu diesem Geschehen sein kann. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus diesem Kontext, welche aus der eigenen Praxis und welche Strategien folgen daraus?
Das Entwurfsprojekt I am you and you are me too soll den Kursteilnehmern in einem freien Format Impulse geben sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, eine übergeordnete Narrative in der eigenen Praxis auszumachen und eine daraus resultierende Projektarbeit zu entwickeln.
Wo finden sich gestalterische Allianzen oder Oppositionen? Was sind Zielsetzungen in der eigenen Arbeit? Welche Motive und Beweggründe treiben diese Arbeit voran?
Welche Rolle spielt der Körper in dieser Arbeit, welche Rolle Design, Bekleidung und Produkt?
Präsentationen und Workshops zu den breiteren Überthemen Bild, Körper und Schönheit sollen die Teilnehmer dazu animieren sich bewusst mit diesen grundlegenden
Begriffen in der Mode auseinanderzusetzen. Sie sollen zudem ein Vehikel zur Positionierung in einen breiteren Designkontext darstellen. Mode soll demnach nicht als Medium abstrakte Konzepte zu übersetzen, sondern als Gestus und Beitrag verstanden werden.
Das Projekt wird zusammen mit i-D Magazine, unter regelmäßiger Berichterstattung und mithilfe weiterer Gäste realisiert werden. Die Arbeit der Teilnehmer erfährt dadurch eine von der persönlichen Narrative unabhängige Reflektion und einen neuen Kontext. Die Struktur des Projekts setzt sich aus Kolloquien, Gruppenkritiken, Workshops, Einzelgesprächen und Anproben zusammen. Ziel ist es inhaltlich und ästhetisch möglichst eigenständige Kollektionen (mind. 3 Outfits) zu entwickeln. Diese Projekte können in Gruppen oder auch in Zusammenarbeit mit Gestaltern oder Künstlern anderer Disziplinen erarbeitet werden.
Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus, KM Lars Paschke, Dorothée Warning , Silvia Schüller
Studierende: Nicolas Fischer // Avigail Koren // Katharina Heckmann // Kasia Kucharska // Katharina Lutat // Laura Stellaci // Florian Mathé // Tuan Nguyen // Eric Schieler // Wanda Wollinsky // André Törner // Julia Bajanova
// i-D Magazine
CLASS OF 2015: DIE STUDENTEN DER UDK PRÄSENTIEREN IHRE KOLLEKTIONEN
// Julia Bajanova // i-D Magazine
Warum denkst du, dass Berlin immer noch für viele Kreative eine solche Anziehungskraft hat?
Weil man in Berlin nirgendwo sonst die Menschen kennenlernen kann, die das Leben komplett auf dem Kopf stellen.
// Laura Stellaci und Katharina Lutat // i-D Magazine
Warum arbeitet ihr zusammen?
In den letzten zwei Jahren sind uns gegenseitig Ähnlichkeiten in unserer Arbeitsweise und Gedankenwelt aufgefallen und es war klar, dass wir im Laufe unseres Studiums gemeinsam an einem Projekt arbeiten wollten. Deshalb ist dieses, unser letztes Projekt im Hauptstudium, eine gedankliche und emotionale Zusammenarbeit.
// Wanda Wollinsky und André Törner // i-D Magazine
Wie würdet ihr eure Kollektion beschreiben?
Unsere Kollektion ist für sexuell verirrte Frauen und Männer und Transgender und Hasen und Minions und Drake und Vladimir Putin. „With love, you should go ahead and take the risk of getting hurt because love is an amazing feeling.“ -Britney Spears
// Florian Mathé // i-D Magazine
Hat das Projekt I am me and you are me too deine Arbeitsweise verändert?
I am you and you are me too habe ich genutzt um meine Grenzen auszutesten, alle Materialen, Styles zu verwenden, die ich sonst nie verwenden würde und trotzdem mein eigenes Ding zu machen. Es hat mir eine Offenheit gegeben, sich nicht zu scheuen, Neues auszuprobieren. Nur durch diese Mischung entstehen interessante Looks. Außerdem ist mir endlich klar geworden, welche Richtung ich einschlagen werde.
// Nicolas Fischer // i-D Magazine
Wo steht die Mode heutzutage?
Meiner Meinung nach fehlt es in der aktuellen Mode an Zugänglichkeit zu Emotion und Dramatik. Die konzeptuelle Arbeit sollte nicht in elitären Formen geschehen, sondern auf eine verständnisvolle Art und Weise. Ich denke, dass die Mode momentan den Konsumenten aus den Augen verloren hat und sich durch nicht mehr nachvollziehbare Referenzen narzisstischen Gedankenexperimenten hingibt. In einfachen Worten: die Mode ist arrogant geworden und überfordert den Betrachter mit nahezu kühl anmutenden Kollektionen oder bewusst inszenierten Schockmomenten.
// Kasia Kucharska // i-D Magazine
Warum denkst du, dass Berlin immer noch für viele Kreative eine solche Anziehungskraft hat?
Arm aber sexy.
// Avigail Koren // i-D Magazine
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Irgendwo im Wald Dinge schaffend.
//Eric Schieler // i-D Magazine
Wo steht die Mode heutzutage?
Leider habe ich das Gefühl, dass es an Innovationsreichtum und handwerklichem Fachwissen fehlt. Wirkliche Innovation sollte von innen heraus passieren und das Äußere beeinflussen. Das ist vielleicht der Grund, warum mich Mode in letzter Zeit nicht mehr wirklich überrascht oder erfreut.
//Katharina Heckmann // i-D Magazine
Wie kann man etwas Neues schaffen, wenn schon alles einmal da war?
Es geht bei Mode gar nicht um Neuheit, es geht darum den Kontext zu ändern.
// Tuan Nguyen // i-D Magazine
Hat das Projekt I am me and you are me too deine Arbeitsweise verändert? Bist du auf irgendetwas draufgekommen?
Ich denke, ich habe mich nicht nur als Mensch, sondern auch als Designer weiterentwickelt. Ich finde es ist immer gut, wenn man neues entdecken kann. Ich will auch etwas dazu lernen und mich nicht immer wiederholen.
//aus dem Sketchbook von Laura Stellacci und Katharina Lutat