FashionFestival 2015

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Das FashionFestival fand vom 17. bis 19. Juli 2015 erstmalig im Rahmen des Rundgangs der UdK Berlin statt. Es entstand aus dem Wunsch der Studierenden heraus, ein Gespräch über Mode zu öffnen und Alternativen anzubieten, wie man sich dem Bereich Mode nähern und mit ihm auseinandersetzen kann.

Das Erleben von Mode beschränkt sich zusehends auf die etablierte Präsentationsfläche des Catwalk. Sie ist  aus dem Bereich des Gesprächs und der unmittelbaren Erfahrung entrückt und auf ein ikonisch-unantastbares Podest gesetzt worden. Zum FashionFestival war es uns am Institut für experimentelles Bekeidungs- und Textildesign ein besonderes Anliegen, unsere Arbeit greifbar und transparent zu machen, den Besuchern zu zeigen, was wir tun und was wir lieben, wie komplex und dicht der Prozess in der Herstellung eines Kleidungsstücks, einer Kollektion sein kann.

Hierfür haben die Studierenden unter der Leitung von Prof. Marloes ten Böhmer und dem Organisationsteam des FashionFestivals verschiedenste Formate der Präsentation durchgespielt, von Ausstellungen, über Performances, Happenings und Workshops, hin zu Diskussionsrunden, während derer Berliner Designer und Theorieexperten Fragestellungen zum Thema Mode diskutierten.

 

Events


 

 

// Fashion Mingling

Das „Fashion Mingling“: ein Happening zur Eröffnung des Absolventen Showrooms, der Workshop „crafting plastics“, das Screening des Diplom-Modefilms von Maren Langer im originalen Filmset und die Performance von Masterstudentin Susanne, bildeten bunte Ereignisinseln im Programm des FashionFestivals.

Während des FashionMinglings wurde eine Durchmischung von Models, die Outfits der Diplomandenkollektionen trugen und den Besuchern des FashionFestivals angestrebt. Was geschieht, wenn man sich so, in einem neutralen Raum, wie dem Treppenhaus einer Universität, begegnet? Das inszenierte Modell, Träger/in eines ganzen modischen Kosmos, einer Vision, und die Besucher, in Alltagskleidung, sicher auf dem Boden der Realität – eine Spannung entsteht, eine Neugier. Wie wird die Distanz überwunden – „Kann ich das Model einfach ansprechen?“, oder ist es vielleicht sogar schneller, als ich es bin?
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Ausstellung


// Ausstellung: Florian Mathè – I am you and you are me too

Die Ausstellungen der Arbeiten von Studierenden, die während des vorhergehenden Jahres entstanden sind, sind das Herzstück jedes Rundgangs. Auch hier sollten neue Formen erprobt und Spielräume ausgelotet werden: was kann auf welche Weise am Besten vermittelt werden?

Wie unterstreicht der Präsentationsrahmen die Aussage der Kollektion? Wie kann eine Gruppenausstellung erfolgreich die Aussage der einzelnen Arbeiten verstärken, oder gar neue Bedeutungsfelder erschließen? Den Besucher einladen zu schauen, zu fühlen, den Prozess nachzuvollziehen, Fragen zu stellen, mit Studierenden und Absolventen ins Gespräch zu kommen – dies haben wir uns als Ziel für die Erarbeitung der Ausstellungskonzepte gesetzt.

Und darüberhinaus: welche Brüche können erzielt werden, wie kann Mode anders präsentiert werden, als auf Kleiderbügeln, auf Puppen – wie kann das Kleidungsstück zum eigentlichen Ausstellungsgegenstand werden und so neue Interpretationsräume eröffnen: z.B. aufgespannt auf einem Rahmen, einem Filmausschnitt gleich, in festgefrorener Bewegung, doch losgelöst vom menschlichen Körper, ein Eigenleben führend.
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Talks



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//  Theorie : Talk

Ein wichtiges Ziel des FashionFestivals war es, die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Mode zu fördern und einen interdisziplinären Austausch zwischen Studierenden, Lehrenden, Experten und Gästen anzuregen.

Der dringende Wunsch nach einem solchen Austausch entstand aus dem Eindruck heraus, dass es in Deutschland selten Anlass zu einem fundierten Modegespräch gibt und sich dieser gewissermaßen „leere Raum“ auch dann wieder aufzeigt, wenn die Studierenden am Ende ihres Studiums angekommen sind: „Wo gehe ich hin, nach London, Paris, oder Mailand?“ lautet in der Regel dir Frage, die ein/e Absolvent/in sich stellt; Diese Leerstellen wollten die Studierenden zur Diskussion stellen, herausfinden, woran das liegen könnte.

Die Diskussionsrunden mit Theoretiker/innen, sowie Designer/innen, wurden mit Ausrichtung auf die Frage: „Modisches Selbstbewusstsein – ein Tabu in Deutschland?“ geführt und gaben dem Publikum Einblick in das Feld der kulturhistorischen Besonderheiten und deutschen Identitätsmerkmalen, die, subtil und leise, Eingang in unser modisches Repertoire gefunden haben könnten.
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