Unter dem Titel „Fleisch. Exposition und Berührung“ soll es um die Frage des Körpers aus phänomenologischer Perspektive gehen und der Leib in seinem Berührungssinn in den Blick gerückt werden. Dies erfolgt in zweierlei Hinsicht: Zum einen geht es um den berührenden Körper, also um den Tastsinn, wobei uns die Frage beschäftigen wird, wie sich Taktlität zu Visualität verhält und inwiefern deren Beziehung zueinander durch die heutigen Medienumbrüche sich verändert. Zum anderen soll der berührbare Körper berücksichtigt werden – also der sensible Körper, insofern er in seiner Affizierbarkeit der Berührung ausgesetzt ist. Den Auftakt des Seminars bildet der Film „Under the Skin“ (2014) von Jonathan Glazer, der nicht nur die Berührbarkeit, sondern auch die Frage des Fleisches und des leiblichen Exponiertseins als conditio humana aufruft. Desweiteren werden Positionen zu Körper, Verletzbarkeit und Sensibilität ausgehend von u.a. Herder, Nancy und Derrida erarbeitet, es werden Bezüge zu heutigen Affekttheorien hergestellt, die in ihrer kunst- sowie medientheoretischen Relevanz diskutiert werden.
Literaturauswahl: Aristoteles: De Anima; J. Derrida: Berühren; F. Ensslin (Hg.): Aethetics of the Flesh; J.-G. Herder: Plastik; M. Merleau-Ponty: Das Sichtbare und das Unsichtbare; J.-L. Nancy: Corpus; H. Plessner: Lachen und Weinen.
Prof. Dr. Kathrin Busch
Mi. 16-18h || HAR 004