Sarah Dudda

 

DRY/WET | Master 2018

 Klang kann Emotionen erwecken, allen voran Musik. Die meisten werden es kennen, wenn sie ein Musikstück hören, das sie berührt, bekommen sie Gänsehaut. Der Fachbegriff dafür kommt aus dem Französischen, heißt “Frisson” und bedeutet so viel wie “zittern”: Viele beschreiben diesen Moment als schönes Gefühl. Einige haben ihn nie erlebt. Ich unterteile in “gute Gänsehaut” und “schlechte Gänsehaut”. Klang kann also den Körper berühren, ohne ihn jedoch physisch zu berühren. Und dabei gibt es nicht nur den Frisson-Effekt. Bestimmten Frequenzen wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Man kann sogar durch Abspielen von Frequenzen Lebewesen foltern, sogar Knochen brechen. Auch die Misophonie (von griech, misos, Hass), ein Begriff für den Hass, der
gegenüber bestimmten Geräuschen entwickelt wird, kann sich auf den Körper auswirken. Ein anderes Phänomen ist die “Autonomous Sensory Meridian Response”, kurz ASMR. Einige sind darüber vielleicht schon auf Youtube gestolpert.

Sie bezeichnet die Erfahrung eines kribbelnden Gefühls auf der Haut, das typischerweise auf der Kopfhaut beginnt und sich am Nacken und der oberen Wirbelsäule entlang bewegt. Hervorgerufen wird diese Reaktion durch bestimmte Geräusche, ähnlich wie die Gänsehaut, jedoch hält dieses Gefühl länger an und ist entspannend.
Ich habe mich in den letzten Monaten intensiv mit dem Klang beschäftigt.
Wie entsteht er, was macht er mit uns und dem Körper, wie sieht der physikalische Prozess aus, kann ich ihn darstellen, wie kann ich ihn darstellen. Ich habe weite Ausflüge in die Kymatik, Akustik und High-Fidelity-Technik gemacht um mich nun während meines Masterstudiums damit auseinanderzusetzen, wie man in Zukunft, in Gruppen oder alleine, alleine in der Gruppe, oder alleine als Gruppe in Abhängigkeit der Umgebungssituation über moderne Technologien, die über den herkömmlichen elektrodynamischen Lautsprecher hinausgehen, Musik hören kann.