Camp | 2012 | Diplomarbeit Produktdesign
Moderne Nomaden reisen viel. Dabei müssen sie ihr Hab und Gut so komprimieren, dass sie es immer wieder aufs Neue einpacken und mitnehmen können. Ich vergleiche ihr Dasein mit Camping – mit dem Gefühl der Freiheit, Unabhängigkeit und Autonomie, welches aufkommt, wenn wir unseren Rucksack packen und uns auf den Weg ins Ungewisse machen. Diese Objekte sollen uns an jedem Ort das Gefühl geben, dass wir nicht gebunden sind, aber gleichzeitig die Qualität von permanenten Möbelstücken haben. Die Kollektion basiert auf dem Konzept der Autonomität. Für ihre Installation sollen keine Löcher in die Wand gebohrt oder Türen ausgebaut werden. Der Verzicht auf komplizierte Mechaniken unterstreicht dieses intuitive Gestaltungsbild.
Die Elemente, die an das Zelten erinnern, sollen direkt übertragen und neu kombiniert werden, sodass ihre Vorteile deutlich in den Vordergrund treten. Aus den Funktionselementen entstehen dekorative Elemente. Die Objekte behalten dadurch ihren funktionalen Charakter. Es sind aber mit Bedacht Möbelstücke, die in ihrer Bewegung erstarrt sind: ein Schlafsack auf Beinen, ein Schirmständer mit großer Tischplatte, eine Taschenlampe im Stromverteiler aus Stein. Die Objekte sind zwar leicht zu demontieren und sowohl haptisch als auch visuell leicht, doch es bleibt ein scheinbares Nomadentum, denn wir wollen das Gefühl des Provisoriums haben, ohne dabei den Komfort des Eigenheims zu verlieren.