Embrace
Bei Gestaltung geht es viel um Kontrolle. Kontrolle darüber, wie sich etwas verhält, wie etwas aussieht, wie etwas funktioniert. Vereinfacht kann man sagen, dass man immer mehr Kotrolle verliert, desto weicher das Material wird. Wie weit kann man hier gehen? Was ermöglicht so ein bewusster Kontrollverlust? Diese Grenze auszuloten kann ein sehr spannender Prozess sein. In diesem Semester versuchte ich kontrolliert ungenau zu sein.
In diesem Semester beschäftige ich mich mit Körpern, die mit Luft gefüllt sind. Für mich war interessant herauszufinden, wie unterschiedlich diese Körper sich verhielten. Dies hing von den Materialien ab, der Materialstärke, dem Unterschied zwischen Innen- und Außendruck, der äußeren Form, und den Hohlräumen für die Luft. Je nach Kombination führte dies von einer Aussteifung und Stabilisierung des Körpers bis hin zu Bewegungen. Vor allem die Kombination aus expandierendem Innenkörper und restriktiver Außenhaut faszinierte mich.
Nach der Zeit des Experimentierens entschied ich mich, für meinen Entwurf ein Nackenkissen zu entwickeln. Die meisten Nackenkissen auf dem Markt bieten erstaunlich wenig Halt und Unterstützung. Somit stellte ich mir die Frage, wie ein Nackenkissen aussehen müsste, das besser den Kopf stützt und somit den Nacken entlastet.
Der Prototyp besteht aus drei Luftpolstern aus TPE-Folie, die sich in einer Hülle aus sog. Abstandsmaterial befinden. Dieses Abstandsmaterial erlaubt Luft zwischen dem Innenkörper und dem Benutzer zu zirkulieren. Des Weiteren hat es eine netzartige Struktur und ist somit dehnbar. Dies ermöglicht der Hülle die Luftposter immer gut zu umschließen. Da die Luftpolster nicht miteinander verbunden sind, kann man sie unterschiedlich stark aufblasen, um einen möglichst großen Tragekomfort zu gewährleisten.
Die Gesamtform legt sich über die Schulter des Trägers und findet so einen guten Halt. Über der Brust des Trägers lässt sich das Nackenkissen mit einem Magneten verschließen um auch laterale Belastungen besser abfangen zu können.