Das Bewusstsein vom Tod und das Wissen um die eigene Sterblichkeit werden als Bedingungen menschlicher Kultur angesehen. Nur weil wir endlich sind, gilt es das Leben überhaupt zu gestalten. Biopolitik und Medizintechnologie, Gentechnik und Digitalisierung fordern heute das Verständnis vom Tod in grundlegender Weise heraus. Dass das Sterben selbst geschichtlich ist und sich radikal wandelt, lässt sich nicht nur an den veränderten gesetzlichen Festlegungen vom Todeseintritt, an den Debatten um Sterbehilfe und Suizid, sondern auch an neuen Phantasmen der Unsterblichkeit ablesen. Das Seminar nimmt dies zum Anlass, sich den Fragen nach den Untoten und der Nekropolitik, nach Biomacht und pharmakologischem Selbst sowie nach ästhetischen Formen der Gestaltung und Regulierung des Lebens unter dem Zeichen einer neuen (Un-)Sterblichkeit vorzunehmen. Mit Texten unter anderem von Bataille, Foucault, Heidegger, Macho, Mbembe und Preciado.
Seminarleitung: Prof. Dr. Kathrin Busch
Kulturwissenschaften, B.A. 5. Semester
Dienstag 16-19 Uhr, Raum 207