Transitional Objects | Laura Laipple

 

Transitional Objects – die Gestaltung des Übergangs vom Leben in den Tod

Durch die gesellschaftliche Entwicklung im Umgang mit dem Tod, beruhend auf der Ablösung religiöser Wertvorstellungen durch wissenschaftliche Kenntnisse und medizinische Praktiken, neuen familiären Strukturen, sowie einer Vereinnahmung des Lebens durch die Macht des Staates (vgl. Foucault), rückt die Gestaltung des Lebens in den Vordergrund. Der Tod wird zur Unmöglichkeit, wodurch er sich der gestalterischen Macht des Staates entzieht. Dies spiegelt sich in einer Verlagerung des Sterbens aus dem alltäglichen Raum.

So sterben heutzutage laut Max-Planck-Institut rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung im Krankenhaus, einem Ort, der mit dem primären Ziel der Heilungsowohl auf institutioneller Ebene, als auch in gestalterischer Hinsicht, den Vorstellungen vieler bezüglich des Sterbens widerspricht.

Die Reihe der transitional objects thematisiert die Bestreitung des letzten Lebensabschnitts an diesem Ort. Die Objekte bedienen das Grundbedürfnis nach Nähe und Geborgenheit und begleiten Sterbende und ihre Angehörigen beim Übergang vom Leben in den Tod. Im Vordergrund steht das Erzielen einer körperlichen Resonanz durch verschiedene Materialitäten, die auf die im zunehmenden Verlauf des Sterbeprozesses veränderte körperliche Wahrnehmung reagieren. Die Objekte greifen die Funktion von Lagerungskissen auf. In Form und Umsetzung distanzieren sie sich jedoch von der Semantik herkömmlicher Kissenformen – geht es neben der physisch-taktilen Unterstützung auch um die Möglichkeit, eine Beziehung zwischen Mensch und Objekt aufzubauen. So orientieren sich die Formen an abstrahierten Körpern, deren Gestaltungdurch den direkten Abgleich mit dem menschlichen Körper und dessen Bewegungsautomatismeneine gewisse Handhabung assoziieren. Als Differenzobjekt fungieren sie als Kommunikator bei der Überbrückung der Alterität zwischen Lebenden und Sterbenden und erleichtern dadurch den Kontakt miteinander.

Den Tod wie jedes Leben individuell verstehend, untersucht transitional objects die aktuelle Sterbesituation und bildet einen Anreiz für die zukünftige Gestaltung unseres letzten Lebensabschnitts.

 

shaping the transition from life to death

The social development in dealing with death, based on the replacement of religious values ​​by scientific knowledge and medical practices, new family structures, as well as a capture of life by the power of the state (see Foucault), moves the design of life in the foreground. Death becomes an impossibility, thereby avoiding the shaping power of the state. This is reflected in a shift in dying out of everyday space. According to the Max Planck Institute, around 50 percent of the German population is nowadays dying in a hospital, a place that has the primary goal of healing, both on an institutional level and in terms of design, it contradicts many people’s ideas about dying.

The series of transitional objects deals with the denial of the last phase of life in such place. The objects serve the basic need for closeness and secureness and accompany the dying and their relatives in the transition from life to death. In the foreground is the achievement of a physical resonance through different materialities, which react to the changing in the increasing course of the dying process bodily perception. The objects take on the function of support cushions. However, in form and implementation they distance themselves from the semantics of conventional pillow forms – apart from the physical-tactile support, it is also about the possibility of establishing a relationship between humans and objects. Thus, the forms are based on abstracted bodies, they are designed in direct comparison with the human body and its automatic movements to associate a certain handling. As a so called difference-object, they act as a communicator in bridging the alterity between the living and the dying, thus facilitating contact with each other.

Transitional objects understand the current mortality situation as an individual understanding of death, just like any other life, and provide an incentive for the future design of our last phase of life.