KAIROS 1 – OBJECT 1
Nitzan Cohen:
The object I would like everyone to bring has one specific function, few typologies and very many growing individual interpretations.
It is what has surely by now become the symbol of our current dystopian reality. An object which became a necessity, in many parts of the world it is prohibited not to use it, and otherwise is simply a symbol for good citizenship and solidarity. It seems to anonymise, alienate and divide us, as much as it is a sign for keeping safe and united:
your breathing mask.
ON NITZAN COHEN
Nitzan Cohen is a designer, educator and art director.
After several years as a designer at Konstantin Grcic Industrial Design, and earlier graduating from the design academy in Eindhoven; Nitzan Cohen established his own multi-disciplinary design studio.
Combining design work with design research and design education, Cohen held a chair for Industrial and System Design at the HBK Saarbrücken and a guest professorship at the Master program for Space and Communication at the HEAD in Geneva. Cohen currently is a professor for product design and the Dean of the Faculty of Design and Art, at the Free University of Bolzano (unibz).
In Bolzano Cohen has founded the ‘Design F(r)iction Lab’ an interdisciplinary Research and Design Lab looking for innovative sustainable solutions for an industrial and societal transformation. The Lab is currently active in the fields of growing materials and growing design, the future of open source production, Nano Electronics and sustainable Printed Electronics, as well as the integration of traditional crafts with new techniques, materials and technology.
Cohen won several international design awards and his designs and art-direction works are part of the most renowned design collections worldwide. Amongst which: the CNAP (Centre national arts plastiques) – French National Centre for Visual Arts; ‚Die Neue Sammlung’ – The international design Museum, Munich.
Very general overview of just one of the projects currently under development at the ‘Design F(r)iction Lab’
KAIROS 1 – A Talk with Mouthmask – 41 Participants
Zusammenfassung
Nitzan Cohen // Kairos 1
Die Einführungsveranstaltung war spannend, es ging um viele verschiedene persönliche sowie aktuelle Themen und Sichtweisen auf die Krise, örtliche Unterschiede und Gestaltungsansätze, beispielsweise wie seine Universität in Bozen mit dem Lockdown umgeht.
Nitzan berichtete, dass sein erster Kairos im Studium war, als er verstand wie wichtig es für ihn ist keine Kompromisse einzugehen. Er versucht seinen seine Entwürfe so unabhängig vom Kontext und Einflüssen wie möglich zu machen. Also keine Abstriche zu machen wenn es um seinen Entwurf geht, damit das Ergebnis so Original, Originell wird und so frei aus ihm heraus entfaltet ist, wie möglich. Weitere Kairos hatte er beim lesen von „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“ von Robert M. Pirsig (1974) und in seinem Praktikum bei Konstantin Grcic.
Die Beobachtung die er gerade in der CoVid19- Krise macht, ist dass die Großstädte, die sonst als frei und voller Möglichkeiten gelten, durch die geschlossenen Institutionen und den beschränkten Raum, den Kleinstädten und Dörfern jetzt nichts mehr voraus haben. Im Gegenteil, die Provinzen sind jetzt der Ort an dem man die meiste Freiheit hat und der Alltag sich am wenigsten verändert, also die Freiheit im Vergleich am ehesten erhalten blieb.
Spannend waren auch die Gedanken und Gespräche, die sich über Zwischenfragen ergaben, wir kamen auf den Ort Bozen zu sprechen, wo Nitzan unterrichtet, und er erzählte von den Spannungen, die in dem verhältnismäßig kleinen Ort herrschen, und über die Vor- und Nachteile, die es hat, als Zugezogener in diese Dynamik der Zweiseitigkeit zu kommen, ohne einer Seite anzugehören. Zum einen hat man mit den einzelnen Gruppen keine Probleme weil man nicht zum anderen Lager gehört, andererseits gehört man auch nirgends richtig dazu.
Auch interessant waren die Infos über die Co-Produktion von Cellulose und Combucha, die in der Apfelwirtschaft entstehen, und die man dann direkt vor Ort Produzieren und weiterverwerten kann. Dies ist ein Beispiel, das sich viele Produktionsorte zum Vorbild nehmen könnten; die lokale Produktion effektiv Nutzen und Regional verarbeiten..
Der Campus Bozen, der während des Shutdown noch mitten im Semester war, schaffte es, alle Kurse innerhalb einer Woche auf online umzustellen. Seitdem geben die Studierenden ihre Entwürfe/Anleitungen bei den Werkstattleitern ab, die noch in die Werkstätten dürfen, und haben somit eine neue, berufsrelevante Erfahrung mehr, die der Produktionsaufträge.
Die Onlineseminare laufen gut, Nitzan berichtete von einer überdurchschnittlichen Pünktlichkeit und Aufmerksamkeit seitens der Studierenden.
Auf die Abschließende Frage wie es jetzt nach Corona weiter ginge, aber mit den Prinzipien der Kompromisslosigkeit, sagte er, wir, als Produktdesigner, müssen jetzt Verantwortung übernehmen (für unser Handeln, unsere Produktion aber auch für die Mitmenschen und ihre Bedürfnisse), und wir müsse darauf achten dass im Dialog Gemeinsamkeiten entstehen, aber mit der größtmöglichen Diversität, sodass wir möglichst viele Menschen erreichen und niemanden benachteiligen.
Dominique Bertisch