Nach Freud zeigt sich das Unbewusste nie als solches. Es kommt nur in entstellter, verschobener oder verdichteter Form zum Ausdruck. Seine verdrängten Inhalte artikulieren sich in widersprüchlicher, verrätselter Weise und müssen gedeutet werden. Weil das Unbewusste diese Darstellungsgebundenheit mit den Künsten teilt und Kunstwerke – aus psychoanalytischer Sicht – Projektionen des Unbewussten sind, kann man von einem ästhetischen Unbewussten sprechen.
Im Seminar werden vor allem die ästhetischen Bedingungen von unbewussten Artikulationen in den Blick genommen. Wir folgen der These, dass die Artikulationsformen des Unbewussten abhängig von den jeweiligen Darstellungsmedien sind und eine eigene Geschichte und Ästhetik haben.
Wie verbinden sich Begehren und Formgebung, ästhetischer Ausdruck und unbewusste Dynamiken? Unterscheidet sich das optische Unbewusste vom poetischen oder maschinischen Unbewussten und wie verbinden sich der Liebes- und der Todestrieb in den Künsten?
Mit Texten u.a. von Gilles Deleuze, Sigmund Freud, Rosalind Krauss, Julia Kristeva, Jacques Rancière und Werken des Symbolismus, Surrealismus und der zeitgenössischen Kunst.
Lehrende: Prof. Dr. Kathrin Busch / Sebastian Köthe
B.A. ab 5. Semester, M.A.
Blockseminar im Gutshof Sauen, 11. bis 14. Februar, Vorbesprechung 4.12. um 15h