This Body is a Temple | Paula Schwager

 

This Body is a Temple 

…ist ein ironischer Kommentar zu einer Kultur in der Selfcare & Selbstoptimierung als Ersatzreligion fungieren.

Der Glaube an Gott wurde bei vielen Menschen mit dem Glauben an sich selbst abgelöst. Es geht um die ständige Optimierung des eigenen Körpers und des eigenen Geistes. Der verständliche und auch wichtige Ansatz der „Selfcare“ wird in extremen Ausmaßen betrieben. Durch die Verbesserung in allen Lebensbereichen, sei es Schlaf, Arbeit oder Freizeit erhofft man sich ein besseres und ausgefüllteres Leben. Auf der Suche nach der eigenen Perfektion, die massiv von kapitalistischen Interessen befeuert wird, kann man jedoch leicht den Blick für das andere und die anderen verlieren. Zudem kann das konstante vor Augen führen der eigenen Unzulänglichkeiten das Gegenteil von einem zufriedenen Leben bewirken.

In dem animierten Film werden modifizierte Fitnessgadgets in Szene gesetzt. Der Blick der Zuschauer:innen wird durch einen kirchenähnlichen Säulengang aus Marmor geleitet. An seinem Ende befindet sich ein Altar, auf dem drei transformierte Objekte stehen; eine goldene, juwelenbesetzte Hantel auf einem Ständer, ein goldener Medizinball und ein goldener, juwelenbesetzter Proteinshaker. 

Durch die religiöse Inszenierung werden die Fitnessgeräte zu heiligen Objekten der Anbetung und damit zu ironischen Symbolen für eine Kultur die von der eigenen Optimierung besessen ist.

…is an ironic commentary on a culture in which self-care & self-optimization act as a substitute for religion. 

For many people, the belief in God and religion has been replaced by the faith in themselves. It’s about constant optimization of your own body and mind. 

The understandable and also important approach of „self-care“ is being pursued to an extremely high degree. By improving in all areas of life, be it sleep, work or leisure, one hopes for a better and more fulfilling life. In the search for one’s own perfection, which is massively fueled by capitalistic interests, one can easily lose sight of the people and things around him or her. The constant visualization of one’s own inadequacies can lead to the opposite of a happy, fulfilled life. 

In the animated film modified fitness gadgets are staged in a sacred and glamourous way. The eye of the viewer is guided through the insides of a church-like colonnade made of marble. At the end of it is an altar on which three transformed objects are placed; a gold, jeweled dumbbell on a rack, a gold medicine ball, and a gold, jeweled protein shaker. The religious staging turns the fitness equipment into holy objects of worship and therefore ironic symbols for a culture obsessed with its own optimization.