Museum of Alternate History | Bachelorarbeit 2021
Was wäre, wenn sich Europa nicht vor dem Hintergrund des Patriarchats, sondern eines Matriarchats entwickelt hätte? Welche Geschichten würde seine historischen Artefakte erzählen? Wie würden sie aussehen und welche Aktionen würden sie unterstützen? Würden sie uns desorientieren? …Oder würden sie uns dazu inspirieren, unsere gesellschaftlichen, historischen, sozialen und politischen Strukturen kritisch zu re-evaluieren?
What if European culture had not developed in the context of the patriarchy, but of a matriarchy instead? What stories would historic artefacts tell? What would they look like and which actions would they support? Would they have a disorienting effect on us? …Or would they inspire us to critically re-evaluate our every day life, our society, our history, culture, politics and possibly also our visions for the future?
“Das Schreiben der Cyborgs handelt vom Willen zum Überleben, nicht auf der Grundlage ursprünglicher Unschuld, sondern durch das Ergreifen eben jener Werkzeuge, die die Welt markieren, die sie als Andere markiert hat. Diese Werkzeuge sind häufig wieder- und neu erzählte Geschichten, Versionen, die die hierarchischen Dualismen naturalisierter Identitäten verkehren und verrücken. Im Wiedererzählen derUrsprungserzählungen untergraben die Cyborg-Autorlnnen die zentralen Mythen vom Ursprung der westlichen Kultur.” (Donna Haraway)
Das Museum of Alternate History verbindet feministische Gender Theorien und Spekulatives Design in dem alternativen Geschichtsszenario eines europäischen Matriarchats. So kommentiert es unter anderem die strenge patriarchalische Einordnung von Körpern in zwei “gegensätzliche” Geschlechter und die Unterwerfung und Disziplinierung von weiblichen und nicht-hetero-normativen Körpern. Sechs verschiedene Objekte und ihre beschreibenden Texte übertragen kritische Reflexion in Materialität und eröffnen so wortwörtlich den Raum für die Auseinandersetzung mit vielseitigen politischen, sozialen und kulturellen Themen.
“Cyborg writing is about the power to survive, not on the basis of original innocence, but on the basis of seizing the tools to mark the world that marked them as other. The tools are often stories, retold stories, versions that reverse and displace the hierarchical dualisms of naturalized identities.“ (Donna Haraway)
The Museum of Alternate History combines feminist and gender theories with a speculative design approach in the alternate history scenario of a European matriarchy. In doing so it comments on the the strict patriarchal divide of bodies into two genders and the submission and regulation of female and non-heteronormative bodies in our society. Six objects and their descriptive texts transform critical though into materiality and – quite literally – open up the room for discussion and reflection.
Prozess
Betreut durch
KM Anja Lapatsch, Prof. Axel Kufus, Prof. Dr. Sophia Prinz
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