BOYS WILL BE BOYS
Der Wandteppich “Boys will be boys” thematisiert Gewaltdarstellungen in unserer Gesellschaft. Wo entsteht Gewalt und wie kann sie sichtbar gemacht werden? Auch wenn vielleicht niemand mehr auf die Idee kommen würde, die eigenen Wohnräume mit Kriegsszenarien zu schmücken, so wird doch bei genauerem Hinsehen deutlich, dass auch unser Alltag nach wie vor von verschiedenen Gewaltformen durchzogen ist. Und dazu gehört auch die strukturelle Gewalt des Patriarchats. Wie aber wäre es, wenn wir dafür ein Bild fänden, eines, das den bitteren Ernst patriarchaler Machtkämpfe in ein Gefecht plüschiger Penisersatzobjekte verwandelt?
Der großformatige Wandteppich konterkariert die brutale Kriegsdarstellung des Originalgobelins mit seiner flauschigen Haptik und bricht mit der Darstellungsweise von Epen, indem die Krieger ihrer Rüstung beraubt und anstatt Waffen mit bunten Vibratoren ausgestattet lächerlich wirken. Die Absurdität von Krieg als aufeinander einschlagende Männer, die mit phallusartigem Penisersatz ihre Macht demonstrieren, wird ersichtlich. Die Arbeit ist als schmunzelnder Kommentar aus feministischer Perspektive zum Patriarchat zu verstehen.
The tapestry Wandteppich “Boys will be boys” broaches the issue of depictions of violence in our society. Where does violence begin and how can it be depicted? Despite no one considering to decorate their private spaces with war scenes, when taking a closer look, it becomes evident that our everyday life is still strained by different forms of violence. The structural violence of patriarchy being part of it. Hence what would happen, if we found a depiction for it, one that sublimates the deadly serious patriarchal power struggle into a battle of plushy penis substitutes?
The tapestry in large format impedes the brutal war depiction of the original with its fluffy haptics and breaks with the traditional portrayal of epics, by the warriors being deprived of their armour and their weapons being substituted with colorful vibrators, which makes them seem ridiculous. The absurdity of war becomes evident as men being at each other’s throats with phallus-like penis substitutes to demonstrate power. The work can be seen as a miscevious commentary about the patriarchy from a feminist point of view.
Prozess