NAUTILUS PARUM AFFINIS | Jairo Cuicapuza

 

NAUTILUS PARUM AFFINIS

Das Projekt „Nautilus P.A.“ ist weniger eine gestalterische Weiterentwicklung der Nautilus Pokale der Renaissance, als eine Reflektierende Arbeit nach den Gesichtspunkten der Moderne. Die Arbeit möchten einen Bezug schaffen, sowohl auf die Entstehungsgeschichte der Prunkpokale als auch die absehbar bevorstehende Entwicklung der vom Aussterben bedrohten Gattung der Nautilus. Die Kunsthandwerkliche Erscheinung der Kerze bildet eine abstrahierte Nachbildung der Nautilus ab, welche mit einem Fischernetz von Menschenhand gefangen wurde.

Archäologische Funde aus Osttimor belegen das Menschen bereits vor über 40.000 Jahren die Schale der Nautilus gesammelt, verziert und zu Schmuckstücken verarbeitet haben. Das kunstvolle verarbeiten eben dieser Schalen wurde über viele Jahre zur Perfektion getrieben, sodass schlussendlich unzählige dieser Meisterwerke in den fürstlichen Kuriositäten Kabinetts in zentral Europa zu finden waren. Gegen Ende der Renaissance fand die Nautilusschale als Vanitas-motiv Eingang in die Stillleben Malereien. Gemäß der Philosophie dahinter, verkörpert die Nautilus nun die Vergänglichkeit von Schönheit, Reichtum und Eitelkeit und zelebriert die Tatsache, dass alles vergänglich und nichtig ist. 

Mit der neuen Interpretation eines Nautilus Pokals aus Paraffin soll auf die tragische Ironie hingewiesen werden, dass eine Uralte Gattung auf Grund ihrer Schönheit noch immer aus dem Meer gefischt wird, und zwar in noch nie dagewesenen Mengenverhältnissen. Sowie die Kerze anschaulich verbrennt, vergeht auch diese Lebensform vor unseren Augen.

The project „Nautilus P.A.“ is not so much a further development of the Renaissance Nautilus goblets in terms of design, but a reflective work according to the aspects of contemporary development. The work aims to create a reference both to the history of the origin of the sumptuous goblets and to the anticipated development of the endangered species of the nautilus. The artisan appearance of the candle depicts an abstracted replica of the nautilus, caught by human hands with a fishing net.

Archaeological discoveries from East Timor prove that people collected the shell of the nautilus more than 40,000 years ago, decorated it and crafted it into jewellery. The artistic processing of these shells has been perfected over many years, so that in conclusion countless of these masterpieces were to be found in the royal cabinets of curiosities in central Europe. Towards the end of the Renaissance, the nautilus shell found its way into still life paintings as a motif of the vanitas philosophy. According to the philosophy, the nautilus now embodies the transience of beauty, wealth and vanity and celebrates the fact that everything is impermanent and void. 

The new interpretation of a Nautilus goblet made of paraffin is intended to point out the tragic irony that an ancient species is being fished out of the sea for its beauty in unprecedented proportions. As the candle vividly burns, this life form also perishes before our eyes.

 

Prozess