MYCOTOPIA | Clara Escobar

MYCOTOPIA

In MYCOTOPIA durchzieht eine Symbiose von Pilz und Mensch alle Bereiche des Lebens: Die Menschen haben in Design und Architektur Raum geschaffen für Hypermutationen im Reich der Pilze – begonnen mit Bausteinen, aus denen Städte, Straßen und Häuser erwachsen, geschaffen durch Myzel: Pilze lösen Nährstoffe mit Hilfe von Enzymen aus ihrer Umgebung auf und nehmen diese zu sich. Als Nahrungsquelle können sie so Zellulose nutzen, die aus verschiedenen Reststoffen aus der Agrar- oder Forstwirtschaft wie Stroh, Hanf-Schäben und Holzspänen bezogen werden kann. Dieses dreidimensionale Pilznetzwerk verdichtet das Pflanzenmaterial zu einem festen Verbundwerkstoff, der verschiedene Dichten und damit Eigenschaften haben kann. Das Pilzmyzel bildet somit einen biologischen Mörtel. Myzel kann als Basis für Verbundwerkstoffe eingesetzt werden, die als Isolierung für Thermik, Akustik oder Brandschutz Eigenschaften dient. Mit der MYCOMOULD lässt sich ein vielseitig einsetzbarer Baustein herstellen. Die Vorbereitung der Biomasse benötigt drei Wochen, die Fertigstellung weitere 10-15 Tage. Verschiedene Steckmöglichkeiten ermöglichen das Bauen großer Strukturen ohne zusätzliche Verbindungsmaterialen. Bei kleineren Teilen wie Möbeln könnten die Bausteine vor dem Abtöten der Pilze aufeinander gesetzt werden. Wird das gesamte Objekt in einem sterilen Umgebung gehalten, werden die einzelnen Teile zu einem großen zusammenwachsen ihre Form jedoch beibehalten. Im architektonischen Maßstab ist weder das sterile Zusammenwachsen noch das Abtöten durch Erhitzen der Pilz Elemente möglich. Durch sein Wachstum hinein in Beton, Zement oder Holz jedoch kann der Pilz-Pflanzen-Verbundwerkstoff mit einem dritten Material fest verbunden werden, das zum Bau großer Strukturen notwendig wäre.

In MYCOTOPIA a symbiosis between fungi and humans permeates all areas of life: In design and architecture, humans have created space for hypermutations in the realm of fungi – starting with building blocks from which cities, roads and houses are grown, created by mycelium – fungi dissolve nutrients from their environment with the help of enzymes. As a food source, they can thus use cellulose, which can be obtained from various agricultural or forestry residues such as straw, hemp shives and wood chips. Functioning as a biological mortar this three-dimensional fungal network compresses the plant material into a solid composite material that can have different densities. Mycelium can be used as a base for composite materials, acting as insulation for thermal, acoustic or fire protection properties. MYCOMOULD can be used to produce a versatile building block with applications in design and architecture. Preparation of the biomass for a brick requires three weeks, completion another 10-15 days. Various plug-in options allow for building of large structures without additional connecting materials. For smaller parts such as furniture, the building blocks could be placed on top of each other before being killed by heatdrying. If the entire object is kept in a sterile environment, the individual parts will coalesce into one large one but retain their shape. On an architectural scale, neither sterile coalescence nor heating and killing the fungal elements is possible. However, by growing into concrete, cement, or wood, the fungus-plant composite can be firmly bonded to a third material that would be necessary to build large structures.

 

 

 

 

Prozess