THE MISFIT (IN US) | Bachelorarbeit 2022
The MISFIT (in us) ist einen Geschichte über den ersten Eindruck. Sie widmet sich dem Eingangsbereich unseres Zuhauses. Diese wenigen Quadratmeter sind Zeugen unserer täglichen Abreisen und Ankünfte die von einer Vielzahl an Stimmungen und Bedeutungen begleitet werden. Es ist die Übergangszone zwischen Innen und Aussenwelt. Sie steht für Sicherheit und Geborgenheit, ein Ort wo wir uns nach einem langen Tag fallen lassen können, aber auch für einen Bereich der unangenehme Stille und die Empfindung von Einsamkeit auslösen kann, wenn die Tür erst einmal hinter uns ins Schloß gefallen ist. Neben diesen Eigenschaften übermitteln wir der Welt durch diese besondere Zone, den ersten Eindruck von unserer Wohnung .
Um die Routinen und Handlungen die mit dem Betreten und Verlassen des Zuhauses einhergehen besser organisieren zu können, wurden mannigfaltigste Garderoben und Ordnungssysteme entwickelt. Aber um ehrlich zu sein: Egal wie sehr wir uns bemühen und welche gut durchdachten Garderobensysteme wir installieren, Dinge sammeln sich an!!!
Es gibt immer Gegenstände, die sich zu weigern scheinen in den bestehenden Systemen einen Platz einzunehmen. Entweder gebrauchen wir sie zu unregelmäßig, wie etwa Regenkleidung oder Kleiderbürsten oder das Leben selbst spült sie herein, wie zum Beispiel Sandspielsachen und die berüchtigte Stocksammlung des Nachwuchses.
Es scheint fast so, als führten die Dinge ein Eigenleben. Sie trachten nach unserer Aufmerksamkeit, sie geben uns Hinweise über unsere bewussten wie auch unbewussten Handlungen. Und ob wir uns nun dessen gewahr sind oder nicht, wir sind mit ihnen verbunden. Wir teilen eine Geschichte. Die Dinge könnten anfangen zu sprechen. Lernen wir, ihnen zuzuhören!…
Der Entwurf : Auf Grundlage eingehender rezeptiv-projektiver Dialoge mit diversen kategoriesträubenden Gegenständen die den heimischen Flur dafür umso hartnäckiger zu bevölkern scheinen, entstanden drei skulpturale Objekte mit Nutzungsangeboten, die als eigenwillige Wohnungen dieser Alltagsgegenstände verstanden werden können. In The MISFIT (in us ) geht es nicht primär darum eine praktikable und funktionalen Lösung, im Sinne des Wortes „(los)-lösen“ zu finden!
Vielmehr stand im Vordergrund eine (Rück)-Verbindung, zu diesen Objekten zu schaffen, die auf Grund ihrer zweckerfüllenden schlichten und gewöhnlichen Charakteristik nicht zum Kult oder gar Fetischobjekt taugen und bei kleinsten Mängeln oder Überdruss drohen, leichtfertig gegen eine neuere Ausgabe eingetauscht zu werden. Der Titel MISFIT (in us) deutet auf ein Wechselspiel hin: Der Name MISFIT steht sowohl für die Unangepasstheit des Gegenstandes, wie auch für das Unangepasste, Chaosstiftende, Unbewusste, Imperfekte in uns, das sich unserer Konrolle entzieht und das wir meist vor anderen zu verstecken versuchen. Diese Arbeit darf als Einladung verstanden werden sich diesem Phänomen liebevoll mit einem Augenzwinkern zu widmen und sich die Frage zu stellen, wie ein ganz individueller MISFIT im eigen Zuhause aussehen könnte?
The MISFIT (in us) is a tale of a first impression. It addresses the entrance area of our home. These few square meters witness or daily departures and arrivals which are connected to a variation of moods and meanings. It´s the transmission zone between private space and outside world It stands for comfort and saftyness where we can let go after a long busy day, but also for a location where we can experience uneasy silence and lonelyness once the door locks behind us… Besides these facts it´s the first impression of our home which we display to the world.
To organize the routines and actions which come with entering and leaving the flat we have developed manifold coatracks and shelfing systems. But to speak the truth: No matter how hard we try and no matter which coat rack we pick, stuff happens!!!
There are always some items which refuse to fit into categories, either because we don´t need them regularly enough, like für example raingear and clothes brushes, or because life itself floods them in the entrance zone like sandbox toys or the famous wood stick collection of the offspring. It seems like the objects have a life of their own. They demand our attention, give us hints about our conscious but also non aware routines. And no matter if we are aware of it or not, we are connected to them. We share a story! The things might start speaking. Let´s learn to listen!…
The project: On base of detailed receptive and projective dialogs with differenet category restisting items, which seem to be even more persistent when it comes to inhabiting the hallway at home, resulted three sculptural objects with offers to use. They can be interpreted as extraordinary habitations for these daily objects. The main focus in The MISFIT (in us) was not to find a practical and functional solution in the meaning of „getting detached“ or „getting rid“ of something! The focus was more on finding a (re)-connection to these items, which are due to their plain, common and purposeful character not that suitable to stand for cult or fetish objects. Rather they are threatend to be replaced easily, once they show their first defects or one gets tired of them.
The title MISFIT (in us) indicates an interplay: The name stands for the not fitting item as it does for the not fitting, chaos-making, unconcious, imperfekt parts in ourselves. These parts tend to slip out of our control and we often try to hide them from others. This work is an invitation to devote ourselves to this phenomenon with a wink of an eye and in a caring manner. It comes with the question: How would your individual MISFIT look like in your home?
Prozess
Betreut durch
Prof. Ineke Hans, Prof. Jozef Legrand, WM Martin Beck