Bild: Ettore Sottsass, Olivetti Studio 45 Schreibmaschine, frühe 1970er Jahre, © Art Institute of Chicago.
Die Geschichte des Designs nach 1945 gewinnt ihre Form, analog zur Erzählweise hegemonialer Kunst- und Architekturgeschichten, vor allem durch Entwicklungslinien: Das moderne Design wird vom postmodernen Design abgelöst, die Postmoderne von der Gegenwart. In der Veranstaltung wollen wir die Bedingungen für diese Abläufe samt der darin enthaltenen Makro- und Mikronarrative verstehen, ihre bedeutendsten Positionen und Blickwinkel kennenlernen. Das geschieht vor allem im Dialog mit den Kultur- und Gesellschaftswissenschaften. Eine dabei wiederkehrende Frage lautet: Was ist eigentlich das Design dieser Geschichte? Und warum lässt sich heute so problemlos vom Geschichtsdesign der Designgeschichte sprechen? Es gilt folglich all jene Tendenzen herauszuarbeiten, die zu einem erweiterten Verständnis des Designbegriffs nach 1945 geführt haben. Denn unter „Design“ sind nunmehr nicht bloß von Handwerk und Industrie geformte Objekte zu begreifen, sondern ebenso immaterielle Verhältnisse. Oder nach Bruno Latour: „Ich möchte behaupten, dass Design einer der Begriffe ist, die das Wort »Revolution« ersetzt haben!“
Aktuellen Fragen und Debatten der Designgeschichte nach 1945 werden wir auch an zwei Exkursionsterminen im Kunstgewerbemuseum Berlin und im Museum für Kommunikation Berlin nachgehen.
BA 2. Semester
Dozent: Dr. Paul Mellenthin
Zeit: Donnerstags, 14-17 Uhr
Raum: STR, Raum 207