Jenseits der Norm. Design zwischen Singularisierung und intersektionaler Kritik | Martin Beck

Bild: Stacy Ant, https://www.instagram.com/whosthereplease/

Das ästhetische, soziale und ökonomische Ideal des Designs der Moderne war das standardisierte Massenprodukt. In diesem Seminar betrachten wir zwei sehr unterschiedliche Tendenzen, die diese Idee eines universalen Standards gegenwärtig in Frage stellen: Im ersten Teil des Seminars betrachten wir Prozesse der Singularisierung im digitalen Plattformkapitalismus, die durch Ökonomien der Aufmerksamkeit, Datensammlung und Personalisierung getrieben werden. Dabei werden soziale Dynamiken von Distinktion und Individualisierung gezielt als Ressource extrahiert. Wir befassen uns mit den Konsequenzen für das Design, etwa der Rolle von Designästhetiken in sozialen Disktinktionsprozessen, Customization als Verwertung von Identität, der Transformation von Objekten und Räumen durch Instagrammability aber auch mit neuen Normierungen wie ‚airspace‘. Im zweiten Teil des Seminars betrachten wir, wie intersektionale und posthumanistische Kritik in einer ganz anderen Weise die Orientierung an der Norm eines weißen, ‚able-bodied‘, cis-männlichen, menschlichen Subjekts in Frage stellt. Welche Wege eröffnen sich dem Design, solchen Normierungen zu entkommen und sie durch neue Allianzen und Verstrickungen zu ersetzen? Wir blicken auf aktuelle Theorieansätze eines inklusiven, feministischen, queeren, postkolonialen und mehr-als-menschlichen Designs.

Designtheorie 4. Semester

Dozent: Martin Beck

Zeit: Donnerstags 10-13 Uhr

Raum: R 207, STR