DEPAVE BERLIN | Anton Jaca | DIE KURVE KRIEGEN

DEPAVE BERLIN

Versiegelte Flächen verhindern, dass Regenwasser durch den Boden aufgenommen und gespeichert wird. Die nachhaltig kühlende Wirkung der Verdunstung von Wasser aus offenen Grünflächen bleibt damit aus. Insbesondere an heißen Tagen und angesichts von immer selteneren Regenfällen hat dies verheerende Folgen. 

Das Phänomen des Temperaturunterschieds zwischen dem urbanen Raum und dem nicht versiegelten Umland bezeichnet man als Heat Island Effekt. Im Sommer sind Temperaturunterschiede von 3-4 Grad normal und in Extremfällen sogar bis zu 8 Grad möglich. 

Wie einfach Lösungsansätze für diese Problematik umsetzbar sind, zeigen die Raingardens in New York City: Seit dem Beginn des Programms 2018 sind mehrere tausend der kleinen Stadtgärten entstanden, die eine effektive Infrastruktur der Regenwasserspeicherung und -abfuhr darstellen. Hieran kann man sehen, wie selbst in wesentlich engeren Städten Lösungen für das Problem der Oberflächenversiegelung gefunden werden können, denn die schmalen Bürgersteige in New York sind eigentlich wesentlich schlechter für solche Eingriffe geeignet als die oft meterbreiten Flächen in Berlin. 

Nach der Recherche und Auseinandersetzung mit dem Thema haben wir unser Projekt zunächst mit einem eigenen Versiegelungsversuch begonnen, der Ort wurde jedoch nach wenigen Tagen wieder versiegelt. Ein klares Zeichen dafür, dass es eine organisierte Aktion braucht, um der Ignoranz der Stadt zu begegnen.

Diese organisierte Aktion ist nun im Rahmen unseres Projektes entstanden: Eine Google Earth-basierte Plattform, die dem Nutzer Informationen über die Probleme der Stadtversiegelung und über die Identifizierung, Entsiegelung und Nachsorge von „Entsiegelungspotenzialen“ zur Verfügung stellt. Die interaktive und partizipative Karte ermöglicht es jedem, Orte hinzuzufügen, um andere „Depaver“ zu informieren, um die Verantwortung der semi-legalen Eingriffe zu verteilen.

Sealed surfaces stop the flow of rainwater into the soil, which would normally store the water and by doing this, cool its surroundings through evaporation of the stored water. This process is important to regulate the temperature in urban enviroments and dispersing water in case of extreme rainfall. Because of this, especially now, with rising temperatures and extreme weather events becoming more prevalent, cities have to face this problem.

As several examples across the world show, this is relatively easy to do: Depaving. Removing sealed surfaces and replacing them with an open layer of soil and plants is a straightforward solution for the problem, which cities like New York or Groningen have shown with their publicly funded depavement programs. Berlin, on the other hand, is doing nothing. 

After researching the issue, we first tried to depave a little on our own. The spot was very quickly repaved, hereby showing how necessary an organised effort is.

To tackle the ignorance of the city of Berlin we set up a Google Earth-based platform which provides information on the issue of the sealed city and the selection, depavement and care of suitable areas. 

The interactive and participative map enables everyone to add locations, to share the responsibility for the task at hand.

PROZESS