Wenn man durch die Straßen Berlins geht, findet man sehr oft ausrangierte Möbelstücke; und es ist interessant zu sehen, wie viel davon gleich aussieht: dieselben billigen, schnell herzustellenden Möbelstücke aus Spanplatten oder wellen Pappe. Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Wie viele Möbel werfen wir jedes Jahr weg? Was bringt uns dazu, sie wegzuwerfen? Und warum besitzen wir Möbel, die man genauso leicht wegwerfen wie kaufen kann?
10 Millionen Tonnen Möbel landen in der EU jedes Jahr auf der Mülldeponie. Die Menschen werfen sie weg, weil die Reparatur kompliziert und manchmal teurer ist als ein Neukauf. Außerdem sind die Möbel so billig geworden, dass es jetzt einfacher ist, sie auszutauschen, um das Wohnambiente aufzufrischen.
Also beschloss ich, den Designprozess mit einem Material zu beginnen, das zwar als Abfall betrachtet wird, aber dennoch nützlich sein kann; auf diese Weise wollte ich mich von einem Designansatz lösen, der von der Verfügbarkeit neuer Materialien abhängig ist.
Nach dem Besuch von 3 Recyclinghöfen entschied ich mich, mit Holz zu arbeiten, da es eines der Materialien ist, das am häufigsten weggeworfen wird. In Deutschland landet zwar nicht alles auf der Mülldeponie, sondern wird für die Energieerzeugung und die Produktion von Spanplatten verwendet, aber die nachhaltigste Art, mit einem Material umzugehen, ist, es so lange wie möglich im Kreislauf zu halten, da dies energieeffizienter ist als es zu verbrennen oder in ein minderwertiges Material zu verwandeln.
Ich habe Keilzapfen verwendet, die allein durch Druck funktionieren und keinen Leim oder Schrauben benötigen. So lassen sich die Hocker leicht zusammenbauen, zerlegen und reparieren, wenn ein Teil kaputt geht. Jedes Teil wird digital aufgezeichnet, so dass Ersatzteile anhand der archivierten Vorlagen reproduziert werden können. Wenn sich der Keilstift im Laufe der Zeit lockert, kann er tiefer gehämmert, plangeschliffen oder durch einen größeren ersetzt werden.
Für die Herstellung der Gelenknegative verwendete ich das Shaper Tool, eine handgeführte CNC-Maschine. Ich habe ein Grasshopper-Skript entwickelt, das SVG-Dateien für das Shaper Tool erzeugt, indem ich einfach die Breite und Dicke jedes Materialstücks eingebe. Dadurch konnte ich mit kleinen und unregelmäßigen Holzstücken arbeiten, die nicht in einen herkömmlichen CNC-Arbeitsablauf passen würden. Das Projekt macht sich die Ungleichmäßigkeit von Abfall zunutze, dessen Material eine Geschichte hat – es bietet etwas Einzigartiges, das Möbel aus neuen Materialien nicht nachbilden können.
When walking the streets of Berlin, you find discarded furniture pieces very often; and it is interesting to see how much of it looks alike: same cheap, fast-furniture pieces of particleboard or honeycombed cardboard. To see this made me wonder: how much furniture do we throw each year? What makes us throw it? And why do we own furniture that is as easy to throw as it is to buy?
10 million tons of furniture end up in landfills in the EU every year. People throw it away because repairing is complicated and sometimes more expensive than buying something new. And furniture has become so cheap, that it’s now more accessible to change it in order to refresh the feel of the home.
So I decided to start the design process from a material considered waste, but that can still be useful; and this way, to break free from a design approach that relies on the availability of new materials.
After visiting 3 recycling centres, I chose to work with wood, as it was one of the materials discarded in the largest amounts. While in Germany not all of it ends up in landfills but is used in energy generation and production of particleboard, the most sustainable way to treat a material is to keep it circulating as long as possible, as it is more energy efficient than burning it or turning it into a low quality material.
I used wedge pins that work through pressure alone, requiring no glue or screws. This allows the stools to be easily assembled, disassembled, and repaired if a part breaks. Each piece is recorded digitally, so replacement parts can be reproduced using archived templates. If the wedge pin becomes loose over time, it can be hammered deeper, sanded flat, or replaced with a larger one.
To make the joint negatives, I used the Shaper Tool, a hand-held CNC machine. I developed a Grasshopper script that generates SVG files for the Shaper Tool by simply inputting the width and thickness of each material piece. This allowed me to work with small and irregular wood pieces that wouldn’t fit a traditional CNC workflow. This tool also reduced the need for additional workshop machinery, simplifying the process.
The project embraces the non-uniformity of waste, where its material carries a history – offering something unique that furniture made from new materials cannot replicate.












Process










Betreut durch I. Hans, H. Neumann, S. Aziz