CLAIR OBSCUR | LENE FISCHER | 2013

 

Clair Obscur | 2013 | Diplomarbeit 

Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.

Mit diesem Zitat beschreibt der Schriftsteller Arthur C. Clarke die Verwunderung, deren Grund in unserer eigenen Beschränkung liegt, in den Grenzen unserer Wahrnehmung und unseres Verstandes.
Die verborgene Projektion transportiert in einem gewöhnlichen weißen Lichtstrahl Informationen, Bilder, Bewegungen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Das weiße Licht kann in Wahrheit schwarz sein, wir können diese Wirklichkeit aber nicht erfassen. Nur mit Hilfe eines kleinen Stücks Folie mit speziellen optischen Eigenschaften können wir die hinzugefügte Wirklichkeitsebene aufnehmen, ein Akt, der uns unsere eigene Wahrnehmung wahrnehmen lässt.

Auch wenn die verborgene Projektion genaugenommen nicht als hinreichend fortschrittliche Technologie bezeichnet werden kann – sie basiert auf Technologien, die seit Mitte der 1960er Jahre bekannt sind und genutzt werden – bringt Arthur C. Clarkes Zitat auf den Punkt, welche Emotionen sie im Betrachter weckt. Als neue, unbekannte Erfahrung konfrontiert sie uns mit dem Fakt, dass um uns herum stets Dinge geschehen, die außerhalb unserer Wahrnehmung liegen und wir nur an einem Bruchteil der Realität teilnehmen können.
Im Moment des Entdeckens der neuen Wahrnehmungsebene erleben wir sowohl das Enthüllte als auch das Verborgene, denn wir sind stets gewahr, dass wir nur
durch ein Fenster in eine andere Welt blicken, nicht aber an ihr teilnehmen.

Nichts ist, wie es scheint.

 

BETREUER
PROF. Axel Kufus | PROF. Holger Neumann | DIPL. DES. Christian Zöllner | PROF. Walter Scheiffele