Textile Moulded Chair | 2009 | Diplomarbeit Produktdesign
Der Ansatz des Diplomprojekts war es einen innovativen, industriellen Prozess zur Produktion von Möbeln zu entwickeln, bei dem die Materialeffizienz und die Potenziale von technischen Hightech Textilien und neuen Verarbeitungsverfahren der Textilindustrie genutzt werden. In einem digital-analogen Prozess ist eine textile Form entstanden, welche zu 95% mit einem Hochfrequenz Schweißroboter kostengünstig maschinell hergestellt werden kann. Die hohen Kosten für die Herstellung einer Spritzgussform entfallen, damit wird diese Produktionstechnik für eine größere Anzahl an Firmen interessant.
Die textile Hülle wird durch einen Innendruck ausgeformt, bzw. hier mit PU-Schaum ausgeschäumt. Das Schnittmuster der Aussenhülle ist formgebend, der Bezug des Möbels wird zum Werkzeug im Herstellungsprozess.
Die Form ist an die Wirkweisen von Druck und Dehnung angepasst und entspricht der besonders effizienten, geometrischen Konstruktion der Gitterschalen von Radolarien. Die Struktur des Skelets dieser Einzeller entsteht durch den Zusammenschluss von Bläschen zu einer Bläschenpackung. In der Gitterschale des Stuhls wird die Struktur des Schaums in einer hochskalierten Form sichtbar.
Die auf Hexagonen aufgebaute Struktur wird dem Herstellungs verfahren optimal gerecht. Die organische Form soll auf moderne biomorphe Architektur eingehen, aber auch als Kontrast in puristischen, geometrischen Räumen und Materialien wie Stahl, Beton und Glas als „lebendiger“ Akzent funktionieren.
BETREUER
PROF. AXEL KUFUS | PROF. HOLGER NEUMANN | DIPL. DES. WILM FUCHS
