KAIROS 8 – OBJECT 8
I would like to talk about the notion of LEARNING … and my KAIROS moment was when I first realized that learning could awaken a real joy and creativity in me. This form of learning is more than absorbing information and facts. It is about acquiring a deep understanding and getting involved. It enabled me to do my own thing!
The object I would like each student to bring is a tool … like a hammer or a pair of scissors etc. A tool they like and like using.
My object is a Stanley N°4 hand plane.
Mayday 1998, photo by Florian Böhm
On Konstantin Grcic
Konstantin Grcic (*1965) was trained as a cabinet maker at The John Makepeace School for Craftsmen in Wood before studying Design at the Royal College of Art in London.
Since setting up his own practice in Munich in 1991 he has developed furniture, products and lighting for leading design companies.
Today, Konstantin Grcic Design is based in Berlin and is active in several fields ranging from industrial design projects, exhibition design and collaborations in architecture and fashion. Among his producers are Artek, Cassina, ClassiCon, Flos, Flötotto, Kettal, Laufen, Magis, Mattiazzi, Muji, Mutina, Nespresso, Plank, Serafino Zani and Vitra. From the fashion and lifestyle sector, Audi, Hugo Boss, Issey Miyake, Louis Vuitton, Prada, Rado and smart/Daimler are amongst his clients.
Many of his products have been awarded international design prizes. He received the Compasso d’Oro in 2001 for the Mayday lamp (Flos), 2011 for the Myto chair (Plank) and 2016 for the OK lamp (Flos). For Tom and Jerry from Magis‘ series The Wild Bunch he received the German Design Award in Gold in 2011. In 2016 he received the Personality Award by the Rat für Formgebung.
Grcic defines function in human terms, combining formal strictness with considerable mental acuity and humour. His work is characterised by a careful research into the history of art, design and architecture and his passion for technology and materials.
KAIROS 8 – A TALK WITH A tool – 48 PARTICIPANTS
ZUSAMMENFASSUNG
Konstantin Grcic // Kairos
Konstantin Grcic redete zunächst über den Prozess des Lernens, und wie er erst nach der Schule begriffen hat, was lernen eigentlich ist. Dass man auch das Lernen selbst lernen muss, und er es in seiner Schulzeit einfach nicht beigebracht bekommen hat.
Als Objekt hat er sich deswegen gewünscht, dass jeder ein Werkzeug mitbringt, mit dem er gerne arbeitet. Denn erst in seiner Lehre zum Schreiner ist im klargeworden, dass gelerntes eine Bemächtigung mit sich bringt. Ein Moment des Glücks, Teil von etwas zu sein, etwas verinnerlicht haben und etwas tatsächlich zu leben und weitergeben zu können.
Die Handwerkerlehre war ein Grundbautein, aber er hat auch gemerkt, dass es nicht genau das ist, was er möchte. Die Planungsphase, die im Schreinerberuf ja ein Teil des Handwerks ist, hat ihn am meisten gereizt, und hier wollte er noch tiefer einsteigen. In England, wo er seine Ausbildung absolvierte, ist das Handwerk auch näher im künstlerischen Bereich angesiedelt und anerkannt, weshalb er von Beginn an ermutigt wurde Dinge frei zu interpretieren. Den Beruf sieht er als eine elementare Grundlage, aber die Interpretation ist in der englischen lehre verhältnismäßig frei.
Im Gegensatz zu heute, war damals, als er den Beruf des Designers ergriff, der Markt überschaubarer, die Marktregeln einfacher, und die Ziele die man sich gesteckt hatte, klarer. Trotz der Erfahrungen und Erfolge, die er in all der Zeit verbuchen konnte, hat er das ideale Wirtschaftsmodell noch nicht gefunden. Der Schlüssel für eine gelungene Zusammenarbeit ist laut ihm aber ein gutes Maß an Intensität und Nähe, so dass sich alle Beteiligten wohl fühlen.
Das große Plus, das er sieht, wenn man mit der Industrie zusammen arbeitet, ist die Potenz des Wissens, welches enorm Groß ist, und man im Alleingang nie erreichen könnte. Er nutzt die Cooperationen für seine Zwecke, um Ideen industriell umzusetzen, auszuprobieren, und evtl. am Ende wieder in kleineren Rahmen zu denken.Bei der industriellen Zusammenarbeit besteht die Aufgabe des Designers wiederum darin, die Firmen dorthin zu bewegen, Sinnhaftigkeit und Impact der Produkte, und Ihre Verantwortung zur Nachhaltigkeit und Kreislaufstrategien zu überdenken. Denn gerade in der Zusammenarbeit mit großen Firmen hat man natürlich eine deutlich stärkere Schlagkraft und größere Reichweite.
Dominique Bertisch