(Lynda Benglis, Artforum, 1974, Photo: Arthur Gordon)
Wenn es bei Simone de Beauvoir heißt, man würde nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht, dann möchte das Seminar fragen, welchen Anteil Kunst und Gestaltung daran haben. Wie werden Geschlechtsidentitäten über Bilder, Dinge oder Räume mitproduziert oder verunsichert und subvertiert? Wir wollen Paul B. Preciados Studie zur Rolle des Designs in der Konstruktion des modernen Junggesellen ebenso behandeln wie seine Idee für einen 3D-Fleischdrucker, um anarchistisch Geschlechtsorgane zu vervielfältigen und Genüsse zu multiplizieren. Wie wird in den Künsten der Kampf um „sexuelle Freiheit“ ausgefochten und warum ist sexueller Optimismus inzwischen in die Kritik geraten? Neben Repräsentationen von Geschlecht in den Künsten werden die körperliche Wirksamkeit von Diskursen und Bildpolitiken berücksichtigt, aber auch Geschlechtsangleichungen und Hormonpiraterien in den Blick genommen.
Mit Texten von Sara Ahmed, Judith Bulter, Donna Haraway, Michel Foucault, Catherine Malabou, Maggie Nelson, Paul B. Preciado, Legacy Russell und einer Exkursion zur Ausstellung „Empowerment. Kunst und Feminismen“.
Prof. Dr. Kathrin Busch
Freitag, 14-17h
Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Beginn: 21.10.