Im Jahr 1971 bretterte Victor Papanek mit 15mph in die Ecke des Senatgebäudes von Detroit. Die Kurve hatte er nicht mehr bekommen, doch das mit Absicht. Zuvor hatte ein Sprecher der Automobilindustrie in Detroit vor dem Senat bezichtigt, dass es für das Problem von Autokollisionen keine Lösung gäbe. Eine Stoßstange, so der Sprecher, würde schon für Geschwindigkeiten von 10mph $500 pro Auto kosten und drei bis fünf Jahre für die Entwicklung benötigen. Victor Papanek wollte das nicht hinnehmen und bewies mit seiner Fahrt das Gegenteil. Er nahm zwei Regalbretter und 80 leere Bierdosen, verband sie zu einem großen Sandwich und klebte es an die Frontseite seines Autos. Gesamtkosten $14. Das Auto und das Senatsgebäude überstanden den Crash. Der Sprecher der Automobilindustrie blieb dennoch bei seiner Position.
Crashen können nicht nur Autos. Dein Kreislauf, das Finanzsystem, unser Klima – jedes System kann übersteuern und zusammenbrechen. In der Praxis gibt es Regelungstechnik, die einen Zusammenbruch verhindern soll. Sie sorgt dafür, dass der Wasserkocher aufhört zu kochen, oder der Kühlschrank nicht zu kalt wird. In diesem Kurzzeitprojekt machen es Victor Papanek gleich und entwickeln in nur 3 Wochen ein Objekt gegen den nächsten Crash.
Wir schauen uns an wie digital gestützte elektrotechnische Alltagsgegenstände funktionieren, und lernen anhand dieser die zugrundeliegenden Aktoriken und Sensoriken kennen.
Wir identifizieren die Abläufe und finden Interventionsmöglichkeiten für kleine Hacks/Anpassungen zur Modifikation dieser oder Ergängung gänzliche bisherig analoger Gegenstände.
Anhand der mitgebrachten Ideen und Konzepte lernen wir anhand dieser Herausforderungen die Umsetzung in Elektonik und einfache Softwaredefinierten Abläufe, mithilfe der niederschwelligen
Arduino Entwicklungsplattform.
Am Ende der Kurzzeitprojektphase entstehen kleine Protoypen als Einzel- oder Gruppenarbeiten.