Radikale Schwäche – Ästhetiken der Wunde

Bild: Gautier D’Agoty, „Der anatomische Engel“, 1745

Verwundbarkeit, Verletzlichkeit und Sensibilität sind Zustände oder Gefühlslagen, die in den letzten Jahren eine Umwertung erfahren haben. Sie werden nicht länger diffamiert, gelten nicht mehr als Mängel, die man überwinden müsste – oder könnte. Stattdessen wird ihnen ein eigenes Vermögen zugeschrieben, so dass die Frage, wie man Sorge für diese grundlegenden Schwächen tragen will, entscheidend wird. Welche Sensibilitäten müssen verstärkt, welche abgemildert werden? Wie gewaltsam oder grausam, wie behütend, schützend oder tröstend will man mit Verletzbarkeiten umgehen?

Um die Kraft von Schwäche auszuloten, wenden wir uns ausgewählten ästhetischen Theorien und künstlerischen Positionen zu, in denen die Kultivierung von Schwäche im Vordergrund steht. Mit Texten u.a. von Antonin Artaud, Lauren Berlant, Judith Butler, Gilles Deleuze und Maggie Nelson.

Prof. Dr. Kathrin Busch

Freitag: 14-17h // STR 208 // Beginn: 18. Oktober