Design as Politics – Gestaltung als politische Praxis

Jon Richter

Design as Politics – Gestaltung als politische Praxis

Donnerstag, 10-13h, Raum 207

Wozu ist Design fähig? Dieses Seminar will dazu einladen, die transformative Kraft des Designs zu reflektieren und seine Rolle in bzw. als politische Praxis zu denken. Ausgangspunkt ist Tony Fry’s provokantes Buch Design as Politics, in dem er Design nicht nur als Mittel zur Problemlösung betrachtet, sondern als maßgeblichen Akteur der Gestaltung der Gesellschaft. In Auseinandersetzung mit dem Text soll diskutiert werden, wie Design als subversives, strategisches Werkzeug eingesetzt werden kann, um neue Formen des Zusammenlebens vorzudenken und zu verwirklichen, wobei der Begriff der Präfiguration einen besonderen Stellenwert einnehmen wird.

Um den Kontext zu erweitern und die Fragestellung zu konkretisieren, werden auch Positionen wie Buckminster Fuller, Lucius Burkhardt oder Paul Preciado auf die Frage hin besprochen, wie sich das Politische in Gestaltung umsetzt. Außerdem sollen aktuelle Diskurse und Projekte miteinbezogen werden, wie etwa die Reihe Superhumanity von e-flux, die Design als Mittel zur Verhandlung von Menschlichkeit in einer technologisch transformierten Welt thematisiert. Der Ansatz des Planetary Design, wie er etwa auf einer gleichnamigen Konferenz im ICI Berlin verhandelt wird, untersucht, wie Design angesichts planetarer Krisen als Werkzeug der Zukunftsgestaltung verstanden werden kann.

Das Seminar verknüpft theoretische Diskussionen und praxisorientierte Überlegungen, um ein umfassendes Verständnis von Design als kritischer und politischer Praxis zu entwickeln.