Sibel Celik

UNIFEMME | 2014 | Bachelorarbeit

 

Vereinheitlichung Weiblichkeit & Männlichkeit = Unisex Vereinheitlichung Weiblichkeit & Weiblichkeit = ?

Die Kollektion Unifemme ist eine kontextuelle Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen von Weiblichkeit. Eine Ansicht bezieht sich auf den Westen, genauer den Westen der 50er Jahre, der geprägt war von extrem konstruierter Kleidung. Mode war Architektur: Um den Körper der Frau wurden künstliche Kurven kreiert, die eine vollkommene Form suggerieren sollten. Dieser dogmatischen Tendenz folgend ordnete sich der Körper willenlos der Kleidung unter – und mutierte so, trotz seiner human bedingten Vielschichtigkeit, zum einheitlichen Objekt. Kleidung wurde Uniform.

Ein weiteres, ganz anderes Szenario entwirft die muslimische Kultur. Vor dem Hintergrund, den weiblichen Körper in der Öffentlichkeit komplett zu verneinen, wird Kleidung als äußere Hülle verstanden, die keinerlei Anzeichen auf die persönlichen physischen Eigenheiten verrät. Der Körper ist ein Geheimnis und wird versteckt. Nur der private Raum gestattet Einblicke. Ihm wird deshalb an dieser Stelle auch eine besondere Bedeutung beigemessen, da er der einzige Ort ist, an dem das Innere nach außen treten darf. Liest man diese beiden Darstellungen, so tun sich diverse Fragen auf: Wo sind die Unterschiede? Wo die Gemeinsamkeiten? Wie können diese beiden, doch so gegensätzlichen Frauenbilder zusammen eine symbiotische Beziehung eingehen? Wie kann die konträre Methodik zur Verhüllung vereinheitlicht werden? Wie können Kleidungsschichten stark verhüllen, aber dennoch den Körper abformen?

 

 

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BETREUER
> PROF. Valeska Schmitdt-Thomsen | PROF. Ingeborg Harms | KM Lars Paschke