Paradies | 2014 | Diplomarbeit Modedesign
Der Ausgangspunkt ist die Vorstellung von Perfektion. Ist das Paradies der optimale Ort? Eine virtuelle Welt? Die Kollektion hinterfragt Perfektion und das Ideal unserer Paradiesvorstellung. Den chronologischen Ausgangspunkt der Kollektion bilden Elemente aus dem Triptychon Der Garten der Lüste des Malers Hieronymus Bosch.
Die ersten Outfits sind wie ein Prolog zu der Fülle und Intensität des Paradieses. Es fehlen die Farben, die vor der Erschaffung des Mondes und der Sonne noch nicht an den Tag treten können. Die Pflanzen werden von jenem Dämmerlicht gestreift, welches vor der Erschaffung der Gestirne über der Welt liegt. Es bricht sich in den Wänden eines gläsern wirkenden Globus. Eine symmetrische und somit hyperreale Darstellung einer Fontäne, dem Quell des Lebens beschreibt die Schaffung des Menschen und leitet zum Moment des Paradieses über.
Der Höhepunkt des Paradieses, das Optimum an Klarheit und Perfektion wird in der Kollektion ironisch durch einen, die 1950er Jahre zitierenden, goldenen Anzug präsentiert. Die Idylle ist nicht vollkommen. Mit dem Sündenfall löst sich die Kollektion auf. Eine Abbildung des nackten Körpers legt sich über die sichere Anzugschale und spielt mit dem Schamempfinden des Trägers und seines Betrachters.
BETREUER
PROF Valeska Schmidt-Thomsen | PROF DR Ingeborg Harms | Gastdozent Lars Paschke | Stefan Hipp