DIE WAHRNEHMUNGSSTÖRUNG DER MODE: MODE – VOM PRODUKT ZUM PROZESS
Dieses Modul analysiert Mode nicht nur als Produkt, sondern vornehmlich als Prozess. Es untersucht diese Industrie vom Feld bis zum fertigen Kleidungsstück. Das komplexe globale Modesystem wird durch sieben Grundsäulen erkundet: Kulturen der Extraktion und Textilherstellung, des Designs, der Bekleidungsherstellung, des Marketings, Konsums, des Tragens und der Entsorgung – die vergessene Säule. Wesentlich für das Verständnis dieses Systems ist auch eine Betrachtung der Zusammenhänge einzelner Elemente.
Die Zuliefer- und Nutzerkette der Mode wird durch reichhaltige Text- und Bildquellen, insbesondere verschiedene Dokumentarfilme beleuchtet und in Vorlesungen, Seminaren, Referaten, Debatten, Exkursionen und einem kurzen qualitativen Forschungsprojekt analysiert. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit dem Diskurs der Nachhaltigkeit, der in den letzten Jahren auch im Bezug auf Mode immer stärker mobilisiert wurde, sowohl als Infragestellung und Kritik an konventionellen Modepraktiken als auch zur Vermarktung sogenannter „nachhaltiger Mode“. Diesen widersprüchlichen Begriff betrachten wir genauso wie die folgenden Fragen: Wie wird Mode produziert, vermittelt, konsumiert und was passiert mit ihr wenn sie alt-modisch geworden ist? Wie hat sich das Modesystem in den letzten Jahren verändert? Welchen Einfluss haben seine veränderten Dimensionen auf die Körper, die in der Mode- und Textilindustrie arbeiten und diejenigen, die ihre Produkte tragen und mit ihnen leben? Wie gestalten sich unsere Rollen in diesem System? Inwiefern kann das endliche Modesystem verlernt und verändert werden?