DISCOVER THE COVER I ANNA-MARIA ARGMANN I BA 2024

DISCOVER THE COVER – transformation as a playful practice | Bachelorarbeit 2024

Mit meiner Projektarbeit „discover the cover“ soll eine neue Perspektive gegenüber Elektroschrott ermöglicht werden und die Einstellung gegenüber defekten Geräten geändert werden. In der umfangreichen Recherche konnte ich interessante Umgangsweisen mit dieser speziellen Art von Müll entdecken. Die meisten Strategien beschäftigen sich jedoch größtenteils mit dem Recyceln der Rohstoffe. Sie ändern nicht die Wahrnehmung gegenüber ausgesonderten Produkten.

Um die Erde zu erhalten müssen wir unseren Konsum zügeln und so wenig wie möglich Rohstoffe verbrauchen. In diesem Projekt werden neue Strategien, wie die Transformation eines Objekts und das „Design im Bestand“ als zukunftsweisende Gestaltungsmethoden genutzt. Auch durch die Begegnung mit „Chindogu“ und „Jugaad“ konnte ich zu meinem Thema passende Konstruktions- und Gestaltungstechniken entdecken. Es stellte sich dann die Frage: Was könnte man aus den Einzelteilen entwickeln, um neue Vorschläge für die Zukunft des Elektroschrotts bereitstellen zu können?

Meine Methode ist es zu allererst das gesamte Gerät zu zerlegen und alle seine Bestandteile in einer Explosionsdarstellung zu dokumentieren. Dabei kann man sehr viel über die Konstruktion von Geräten lernen und sowohl Stärken, als auch Schwächen von Herstellung und Material kennenlernen. Danach werden die Einzelteile nach Material sortiert.

Im nächsten Schritt gilt es aus allen Elementen, die interessantesten Hüllenteile herauszunehmen und deren Potenzial, Eigenschaften und ästhetische Merkmale zu analysieren. In der Gestaltung des neu hergestellten Produktes, versuche ich die markanten und charakteristischen Details  der Hülle beizubehalten und die Stärke dessen noch deutlicher hervorzuheben. 

Die Hüllen werden dekontextualisiert und als alleinstehende Form wahrgenommen. Bei dem genauen Betrachten der leeren Hüllen befindet man sich an der Schnittstelle von Geschichte und Zukunft des Produkts. Nun kann entschieden werden welche Teile es Wert sind weiter verarbeitet zu werden und welche in einen Recyclingkreislauf zurückgeführt werden müssen. Die Hüllen werden nicht bearbeitet, bis man eine neue Vision für sie hat. Die Veränderung beginnt erst mit dem Feststehen eines Entwurfs, wodurch Fehler vermieden werden. Die Kunststoffteile wurden somit nur leicht an die neuen Gegenstücke angepasst und ihre Herkunft und Geschichte bleibt sichtbar. Die neu hinzugefügten Formteile unterschiedlichen Materials sind eigenständig, geben aber den Kunststoffhüllen einen neuen Wert. Ursprüngliche Materialien, wie Eichenholz, Edelstahl, Glas und Ton stehen im Kontrast zu den industriell hergestellten Kunststoffteilen. Mit einer ungewöhnlichen Ausstrahlung und Wirkung entstehen fantasievolle Objekte. Aus einst bekannten Elektrogeräten werden Hybride.

Sie eröffnen neue Interaktionen und Funktionen und die Kunststoffhüllen der Elektrogeräte sind weiter im Alltag des Menschen integriert. Sie werden in ihrem neuen Wesen erkannt und ihre Existenz ist weiterhin von Bedeutung.

My project „discover the cover“ aims to provide a new perspective on electronic waste and change attitudes towards defective devices. During my extensive research, I was able to discover interesting ways of dealing with this special type of waste. But most of the ideas focus on recycling the raw materials. They do not change the perception towards discarded products.

In order to preserve the earth, we need to reduce our consumption and use as little raw materials as possible. In this project, new strategies such as the transformation of an object and „design within the existing“ are used as future-oriented design methods.

Through my exploration of „Chindogu“ and „Jugaad“, I was also able to discover construction and design techniques that suited my topic. The question then arises: What could be developed from the individual parts to provide new proposals for the future of electronic waste?

My method is first of all to dismantle the entire device and document all its components in an exploded view. You can learn a lot about the construction of devices and get to know both the strengths and weaknesses of manufacturing and materials. The individual parts are then sorted by material.

The next step is to select the most interesting parts of the shell from all the elements and analyze their potential, properties and aesthetic characteristics. In the design of the newly manufactured product, I try to retain the distinctive and characteristic details of the cover and emphasize its strength even more clearly. 

The covers are decontextualized and perceived as a separate form. Looking closely at the empty covers, you find yourself at the interface between the history and future of the product. It is now possible to decide which parts are worth further processing and which need to be returned to a recycling cycle.

The covers are not processed until you have a new vision for them. The changes only begin once a design has been finalized, which prevents errors. The plastic parts are therefore only slightly adapted to their new counterparts and their origin and history remain visible. The newly added parts made of different materials are independent, but give the plastic covers a new value. Original materials such as oak wood, stainless steel, glass and clay contrast with the industrially produced plastic parts.

Imaginative objects are created with an unusual aura and effect. Once familiar electrical appliances become hybrids.

They open up new interactions and functions and the plastic covers of the electrical devices are further integrated into people’s everyday lives. They are recognized in their new essence and their existence continues to be important.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Holger Neumann, KM Annika Unger