Gianni Laneri Deforne

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›urbanes (ent)artikulieren‹ // Rundgang 2015

 

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Projekt Vorschlag (2014)

 

Unter Hinweis auf die Herkunft des MA „Transfection designsystem“, wo der Begriff „transfection“ aus der Biologie kommt und das Verfahren der absichtlichen Einführung von Nukleinsäuren in Zellen bedeutet, ein DNA-transfer, der durch die Eröffnung von vergänglichen Poren oder „Löcher“ in der Zellmembran die Aufnahme von Material ermöglicht.

Mit diesem Konzept habe ich angefangen und mich gefragt, ob diese Definition auch für Berlin zutreffen könnte. Wenn ich mir Berlin als Zelle vorstelle und welche Art von Nukleinsäuren kann ich in diese Zelle einführen? Wo sind diese vergängliche Poren oder „Löcher“ in dieser Stadt/Membran?

Die Stadt und der Raum ist die beste Ausgangspunkt, hier findet die soziale Interaktion statt, denn es sind Elemente die sich selbst aktiv produzieren und wo wie Lefebvre meinte, sich drei Dimensionen binden; der mentale (Bachelard), der soziale und der physische Raum (Foulcault).

Deswegen habe ich angefangen die Stadt zu erkunden, sie zu beobachten, sie zu zeichnen und langsam in ihr zu experimentieren um auf sie reflektieren zu können. So habe ich erkannt, dass wir nicht in einem homogenen Raum leben, sondern, ganz im Gegenteil in einem Raum, der mit Eigenschaften geladen wird. Der durch eine Reihe von Gegensätzen gesteuert wird, die schwierig zu ändern sind.

Aber ebenso, findet man in Berlin Projekte und representationäle Plätze wie dasTempelhofer Feld, wo sich ein „sollte sein“ manifestiert. Räume die direkt von ihren Bewohnern erfahren werden und die über den physischen Raum sind, da die Menschen zimbolischen Gebrauch von den Objekten, die ihn komponieren, machen. Es sind ausweichende Räume, wo die Phantasie der Menschen versucht ihn zu verändern und sich anzueignen. Daher sind es oft Objekt der Begierde von Spezialisten die versuchen ihn zu kodifizieren, zu rationalisieren und schließlich zu reißen.

So kann ich mir jetzt vorstellen, dass solche andere Räume, die sich allen widersetzen irgendwie dazu bestimmt sind, zu löschen, zu kompensieren, zu neutralisieren oder zu reinigen, und mir die Möglichkeit jetzt geben sie wie die vergängliche Poren oder „Löcher“ in dieser Stadt/Membran zu finden.

Diese Räume geben mir die Möglichkeit zu phantasieren und zu fragen in welcher Art und Weise können wir mit unserer Umwelt interagieren und wie könnten wir unsere Welt leichter wahrnehmen.