Produktscham

 

 

 

Prof. Antje Engelmann
KM Sarah-Lena Walf
LA Carsten Struck
LA Eva Wilde
LA Mike Bourscheid
LA Dr. Anna-Lena Wenzel

MODUL 6 – 90601 Kunst + Design 3
Entwicklung visuell-ästhet. Ausdrucksweisen I
BA 3. Semester / 5 SWS / 5 ECTS

Freitag  / 9 – 15 Uhr  / Raum 002/003

Start 25.10.2024 | 9:00 Uhr | R003

Produktscham

Im Kurs Produktscham beschäftigen wir uns mit der Frage, wie bestimmte Objekte und Kleidungsstücke Scham auslösen und welche sozialen, kulturellen und klassenbedingten Hintergründe dabei eine Rolle spielen. Alltagsgegenstände und Mode werden dahingehend analysiert, inwiefern sie Unbehagen hervorrufen und welche Rolle Konsum, Herkunft und Klassenzugehörigkeit in diesen Reaktionen spielen. Scham wird dabei als ein Moment des Erkennens verstanden, in dem sich soziale, persönliche und historische Ebenen überschneiden. Ein zentraler Bestandteil des Kurses ist die Auseinandersetzung mit ästhetischen und emotionalen Forschungsansätzen.

Persönliche Schamgefühle dienen als kritisches Werkzeug, um dominante kulturelle Erwartungen zu dekonstruieren und neu zu interpretieren. Dabei können Humor und das Alberne als subversive Mittel genutzt werden, um normative Vorstellungen von Mode und Design infrage zu stellen. Die Studierenden haben innerhalb ihrer frei gewählten Projekte die Möglichkeit, emotionale Verbindungen zu ihren Werken zu schaffen und neue Perspektiven zu eröffnen, die bestehende soziale Normen herausfordern.

Der Künstler Mike Bourscheid, bekannt für seine humorvolle Hinterfragung traditioneller Geschlechterrollen durch Skulpturen und Performances, wird gemeinsam mit Prof. Antje Engelmann die Studierenden bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer künstlerischen Ansätze begleiten. Seine „Kostüm-Objekte“ hinterfragen normative Geschlechterrollen und soziale Erwartungen und bieten alternative Zugänge zu gesellschaftlichen Themen. Im Kurs wird Humor genutzt, um die komplexen Verbindungen zwischen Scham, Klasse, Konsum und Design zu reflektieren.

Neben theoretischen und praktisch-künstlerischen Inputs entwickeln die Studierenden eigene künstlerische Zugänge. Diese werden durch Zeichnen, Schreiben, Literaturrecherche und die praktische Arbeit in den UdK-Werkstätten in eine gut dokumentierte und ausstellbare bzw. performative Arbeit überführt. Begleitet wird dieser Prozess durch KM Sarah-Lena Walf sowie Carsten Struck und Eva Wilde im Zeichen-Input „Zeichnung als Kommunikationsmittel“. Die Lehrbeauftragte Dr. Anna-Lena Wenzel unterstützt die Studierenden bei der Reflexion ihrer Projekte und gibt abschließend Hilfestellung beim Verfassen eines begleitenden Textes.

Bildquelle: © You inherited that from your father! We dance our name, Mike Bourscheid, 2015