Thursday Sessions – The Lunga Lunga Edition II

 

Prof. Antje Engelmann
Tutorin & Projektleitung Ines Michelis

Modul 10 – 91001 Kunst + Design 5+
Künstlerische Intention I
ab 5. Semester / 3 SWS / 6 ECTS

Donnerstag  / 14 – 17 Uhr  / Raum 003

Start 24.4.2025 | 14 Uhr | R003

Thursday Sessions – The Lunga Lunga Edition II

Im Sommersemester 2025 geht das interkulturelle Austauschprojekt der Thursday Sessions in die zweite Phase: Nach dem eindrucksvollen und inspirierenden Auftakt in Nairobi im Januar 2025 folgt nun der Gegenbesuch der kenianischen Gruppe in Berlin. Die Erfahrungen werden in einem Magazin zusammengeführt, das die Erlebnisse des Austauschs dokumentiert und sich mit dem 10. Ziel der Sustainable Development Goals (SDGs) – der Reduzierung globaler Ungleichheit – auseinandersetzt.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der UdK Berlin, dem Künstlerkollektiv Wajukuu Art Project aus Nairobi und dem CEF: Club of Engineers and Friends e.V. Der Club of Engineers engagiert sich weltweit im Bereich des Social Designs mit dem Ziel einer gerechteren Verteilung von Ressourcen und Chancen. Das Wajukuu Art Project ist ein Künstlerkollektiv mit der Vision, Menschen durch Bildung und künstlerischen Ausdruck zu befähigen, ihre eigene Zukunft zu gestalten und ihren Möglichkeitshorizont zu erweitern. Durch Kunst und kreativen Austausch schafft Wajukuu Perspektiven, die eine neue Auseinandersetzung mit dem Leben und den eigenen Potenzialen ermöglichen. Die Organisation ist in Lunga-Lunga, einem Teil des kenianischen Mukuru-Slums, verankert und war 2022 Teil der documenta 15.

Gemeinsam reflektieren wir Themen wie Social Design, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung und analysieren diese durch künstlerische und gestalterische Ansätze, die als Mittel zur Entwicklung positiver Zukunftsvisionen dienen. Das intensive Kennenlernen der Teilnehmenden bietet eine fundierte Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit Produktions-, Entsorgungs- und Zirkulationsprozessen von Gütern sowie globalen Handelswegen und Arbeitsbedingungen. In diesem Kontext untersuchen wir die komplexen Wechselwirkungen ökonomischer, ökologischer und sozialer Strukturen, um kreative Handlungsansätze für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft zu entwickeln.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Dekodierung ausbeuterischer Strukturen und dem historischen Verständnis der Ungleichheit zwischen dem globalen Norden und der globalen Mehrheit. Dieser Reflexionsprozess erfolgt kontinuierlich aus einer dekolonialen Perspektive, die bestehende Machtverhältnisse kritisch hinterfragt und neue, alternative Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigt.

Der Austausch umfasst den Gegenbesuch aus Nairobi, bei dem die Teilnehmenden zum ersten Mal Europa besuchen und gemeinsam an kreativen Lösungen zu globalen Herausforderungen arbeiten, einen dreitägigen Workshop in Sauen sowie das kollektive Arbeiten in Werkstätten der Universität der Künste in den Bereichen Produkt- und Modedesign – sowie die interdisziplinäre Gestaltung des Magazins in Zusammenarbeit mit Studierenden und Lehrenden des Fachbereichs Grafikdesign der UdK. Die Ergebnisse werden beim UdK-Rundgang im Sommer 2025 präsentiert.

Bildquelle: © Chege Gatugi, 2025