Modedesign Entwurf 4. Semester
Strasse des 17. Juni 118
R411 und R412
Start:22. April 2025 um 10.00 Uhr
Montags und Dienstags 10:00 – 13:00
Lehrende:
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen
KM Johanna Braun
LB Hilka Dirks
LB Nina Birri
LB Frederik Britzlmaier
Stephan Hipp
Anmeldung über Moodle (nur Studierende 4. Semester).
Attitüde beschreibt die Haltung gegenüber einem bestimmten Sachverhalt, einer anderen Person oder umfassenden Strukturen. Mode spielt stets eine wichtige Rolle bei der persönlichen und politischen Meinungsäußerung und dient häufig als Mittel, um eigene Ansichten – bewusst oder unbewusst – durch die Kombination von Körper, Kleidung und Bildgestaltung zu kommunizieren.
Was verrät uns also Kleidung, ohne dass wir je ein Wort sagen müssen?
Als semiotisches Werkzeug sind gesellschaftliche und kulturelle Codes in unsere Kleidung eingebettet, was sie zu einer Ausdrucksform und einem mächtigen Instrument des Protests macht. Sowohl im zeitgenössischen Diskurs als auch in der Geschichte der Mode nehmen diese Elemente eine entscheidende Rolle in Protestkulturen ein, wodurch Mode ein Statement holistisch prägt. In dem Maße, in dem sich politische Identitäten in Richtung Konsumidentitäten verlagern, besteht jedoch die Gefahr, dass der Protest durch Mode mehr zur Kommerzialisierung des Selbstausdrucks als zu einem echten Störungsinstrument wird. Während mehr Menschen denn je auf die Straße gehen, um zu protestieren und sich zu widersetzen, erleben wir eine verstärkte Politisierung der Gesellschaft und des Einzelnen – oft jedoch ohne bedeutende politische Veränderungen.
Wir werden uns gemeinsam die Frage stellen, wie wir die strukturellen Komplexitäten der heutigen Zeit bewältigen und gleichzeitig dem Drang, Kleidung zu kreieren, nachgehen können. Designer*innen gestalten Kollektionen und Bewegungen aktiv, indem sie Passformen, Materialien und Kontexte dekonstruieren, Machtstrukturen überspitzen und Humor als Mittel zur Bewältigung binärer geschlechtsspezifischer Geschichten und konservativer Kräfte einsetzen. Diese Mittel wollen wir beleuchten und aktivieren, um gemeinsame Konzepte zu entwickeln und individuelle Ausdrucksformen für die Potentiale von Mode als Mittel des Protests zu finden.