Gender Matters – Macht, Begehren und Widerstand

 

 

Prof. Antje Engelmann
LA Hanna Halstenberg
LA Johannes Schmoll
LA Dr. Anna-Lena Wenzel
MODUL 6 – 90601 Kunst + Design 3
Entwicklung visuell-ästhet. Ausdrucksweisen I
BA 3. Semester / 6 SWS / 5 ECTS
Freitag  / 9 – 15 Uhr  / Raum 002/003
Start 17.10.2025 | 9:00- 12:00 & 13:00-16:00 Uhr | R003
Gender Matters – Macht, Begehren und Widerstand 
Im Kurs Gender Matters entwickeln die Studierenden auf Grundlage einer eigenständigen, im Laufe des Semesters geschärften Fragestellung individuelle Arbeiten, die sich an den Kernperspektiven des Kurses orientieren: patriarchale Machtverhältnisse, Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit, fluide Geschlechteridentitäten, Blickregime, Materialität und Körpernormen.
Ausgangspunkt ist die kritische Untersuchung, wie wir alle in einer von patriarchalen Strukturen geprägten Welt, umgeben von Objekten, Räumen und Verhaltensnormen, die spezifische Machtverhältnisse widerspiegeln und fortschreiben, agieren. Dabei werden intersektionale Perspektiven einbezogen, um Gestaltungsprozesse in ihrer sozialen, kulturellen und politischen Verflechtung zu verstehen. Wir analysieren, wie Dinge geschlechtlich codiert sind: Wie wirken Blickregime, Materialität und Ergonomie zusammen, um gesellschaftliche Normen zu stabilisieren oder sie zu unterwandern? Welche Rolle spielt der Blick(Gaze) in der Kunst, Produktgestaltung und im Modedesign? Wie werden Objekte zu Projektionsflächen für Dominanz, Erotik, Kontrolle oder Begehren? Auch Fragen nach Bias in Design- und Techniksystemen stehen im Fokus. Wie entstehen geschlechtsspezifische Verzerrungen in Medizin, Datensätzen oder Algorithmen, und wie eine datenbasierte Welt oft systematisch die Hälfte der Menschen ignoriert.
Die individuelle Projektarbeit wird im Laufe des Semesters in den Werkstätten der UdK als frei künstlerische oder angewandte Arbeit entwickelt, mit theoretischen Texten aus Gender Studies, Designtheorie und kritischer Kulturwissenschaft verknüpft und durch einen selbst verfassten begleitenden Text kontextualisiert. Die fertige Arbeit wird inszeniert und abschließend in Form eines Posters weitergedacht, das die Arbeit entweder inhaltlich vertieft oder visuell transformiert.
Der Entstehungsprozess wird von der Lehrbeauftragten und Gestalterin Hanna Halstenberg sowie von Prof. Antje Engelmann kontinuierlich begleitet. Dr. Anna-Lena Wenzel unterstützt die Studierenden bei der kritischen Reflexion ihrer Projekte und beim Verfassen des begleitenden Textes. Der Lehrbeauftragte Johannes Schmoll begleitet die Studierenden bei der eigenständigen Gestaltung des abschließenden Posters als gestalterischen Beitrag.

 

Bildquelle: © Hanna Halstenberg