GESTALTEN DER UNTÄTIGKEIT

(Bild: The Garden Court, 1874-84 by Edward Burne-Jones. Photograph: The Faringdon Collection Trust)

Blockseminar in Sauen vom 13. bis 16. Januar 2022

Vorbesprechung 3. Dezember 2021 um 17h in STR 207

Nicht nur Aktivität, auch ihre Unterlassung kann äußerst wirksam sein. Etwas nicht zu tun, hat sehr oft weitreichendere Folgen als die bloße Tätigkeit. Passiver Widerstand und Streik, versäumte Hilfeleistung oder klimabewusster Konsumverzicht sind politisch und sozial höchst folgenreich.

Auch in den Künsten werden Unterbrechung, Entzug und Auslassung ästhetisch eingesetzt. Hier finden sich darüberhinaus noch radikalere Formen von Negativität: in Strategien der Zerstörung, der Verweigerung von Produktivität oder der Vernichtung des eigenen Werks. Aber auch die ambivalenten Figuren des Zauderns oder Zweifelns, des Fliehens und Versagens sind Ausdruck eines untätigen Tuns und markieren eine andere Form ästhetischer Kritik.

Im Seminar wollen wir vor dem Hintergrund der Theorien von Giorgio Agamben, Maurice Blanchot, Jack Halberstam, Saidiya Hartman und Gilles Deleuze gestalterische und künstlerische Positionen im Hinblick auf die Wirksamkeit des Untätigseins diskutieren.

Prof. Dr. Kathrin Busch