Natur

Theorieseminar
ab dem 5. Sem.

Betreuung
Prof. Dr. Ingeborg Harms

Straße des 17. Juni 118:
Mittwoch, Raum 208
15-18 Uhr, Projekte 18-19 Uhr

Sprechstunde
Mi. ab 19 Uhr, R 311

Projektstart
23. Oktober

Mit Natur assoziieren wir heute eher Bioläden, Klimakrise und Recycling als Landschaften und Gärten. Die Mehrheit der Menschen lebt in Städten und kommt mit Wald und Flur nur noch selten in Berührung. Das Seminar widmet sich der Geschichte der Wahrnehmung und Gestaltung von Flora und Fauna bis hin zur industriellen Land- und Forstwirtschaft. Dabei geht es um die faktischen Herausforderungen und ideellen Horizonte, die den feindlichen oder freundschaftlichen Umgang mit der Natur geprägt haben. Jede Epoche formte sie nach ihrem Bilde, immer ist sie Spiegel politischer Verhältnisse gewesen. Auch radikaldemokratische Utopien wurden im Namen der Landschaft formuliert.

Während Menschenrechte immer dringlicher diskutiert werden, fallen die Ansprüche nichtmenschlicher Lebewesen den Reproduktionsbedürfnissen der explodierenden Weltbevölkerung zum Opfer. Die Artenvielfalt nimmt rasant ab. Erstmals wird denkbar, dass es in absehbarer Zeit keine Wildnis mehr geben wird. Es ist Zeit, dass sich das Design seiner Verantwortung gegenüber der Natur besinnt. Welche Aufgaben ergeben sich etwa aus dem von Christopher Stone formulierten Recht der Natur auf freie Entfaltung? Lassen sich grundlegende Fragen zum Leben auf dem Planeten Erde durch eine gewaltlosere Naturgestaltung lösen? Die Mode hat seit je eine Affinität zur Natur, vom Blütendekor eines Charles Worth bis zum Recycling. Wie kann sie sich mit der Natur auf eine Weise vernetzen, die Biosphären und die Integrität von Wald und Landschaft zu fördern vermag?