NeoAbsurdism
Was passiert, wenn sich Sinn und Nachvollziehbarkeit verwehren? Wie gestalten sich Absurditäten und was offenbaren sie über das Verständnis unserer Umwelt? Lösen sich Werte und Inhalte in ihrem Verständnis auf, je nachdem aus welchem Blickwinkel wir sie betrachten?
Die persönliche und weitgehend akzeptierte Selbstvermarktung in sozialen Netzwerken könnte unter anderen gesellschaftlichen Normen, einer anderen Zeit oder einem anderen Wirtschaftssystem als absurd bezeichnet werden.
Zeline, wenn Zara Celine adaptiert, kann stellvertretend für einen Mechanismus stehen, der durch beschleunigte Produktions- und Kommunikationswege Originalität auslöscht und somit einer Gleichmäßigkeit Raum gibt. Was bedeutet es, wenn Balmain Pret-a-porter 20 Jahre später Givenchy Couture kopiert? Wie kann diese ästhetische, sich selbst bestärkende Gleichmäßigkeit gestört werden?
Kann ein absurder Umstand überraschend, verstörend und gleichzeitig so reizvoll sein, um dem gesamten Modesystem einen Impuls zu geben? Leigh Bowerys ‚Looks’ aus den 80er Jahren setzten diese Impulse durch die überraschende Störung des Verständnisses vom bekleideten Körper. Auch 30 Jahre später sind seine Inszenierungen noch überraschend und originell. Gelingt es uns, Arbeiten zu schaffen, die diesem Anspruch genügen können?
Studierende sollen sich mit Körper- und Bekleidungskonventionen und deren Kontexten auseinandersetzen. In diesem Entwurfsprojekt werden Studierende gefördert, einen persönlichen gestalterischen Standpunkt einzunehmen. Es soll eine Kollektionsmappe entstehen, wovon mindestens ein Outfit realisiert werden muss. Unter Anwendung von Siebdruck und Farbe werden die gestalterischen Konzepte auch in experimentelle Materialien übertragen.
Modul 5 , Entwurfsprojekt 1, 3. Semester
Lehrende: Prof. Wowo Kraus / KM Lars Paschke / Silvia Schüller / Dorothee Warning
Projekttage: Mo + Di 10:00-18:00