Sensory Scapes.
Zur Politik der Oberfläche

Start:
22. April um 16.15
Mittwochs 16-18 Uhr, online

Lehrende:
Prof. Dr. Sophia Prinz

Anmeldung:
via Moodle

Teilnehmer_innenzahl:
max. 20

Foto:
El Anatsui – Triumphant Scale,
Haus der Kunst 2019,
installationshot

Die Sinne ermöglichen uns eine Orientierung in der Welt. Zumeist machen wir ganz selbstverständlich von ihnen Gebrauch – sei es zerstreut-kontemplativ beim Stadtspaziergang, gemütlich zurückgelehnt im Kinosessel oder gezielt-konzentriert bei der Gestaltungsarbeit. Dass jedoch nicht jede_r zu jeder Zeit alles gleichermaßen wahrnimmt oder wahrnehmen kann, wird uns nur selten bewusst – zum Beispiel, wenn wir unsere gewohnte Umgebung verlassen und uns neue Räume, Dinge und soziale Regeln erschließen müssen.
So schreibt Sara Ahmed in Queer Phenomenology: „Migration involves reinhabiting the skin: the different ‚impressions’ of a new landscape, the air, the smells, the sounds, which accumulate like points, to create lines, or which accumulate like lines, to create new textures on the surface of the skin. Such spaces ‘impress’ on the body, involving the mark of unfamiliar impressions, which in turn reshapes the body surface. The social also has its skin, as a border that feels and that is shaped by the ‘impressions’ left by others.” (S.9).
Wie und was wir wahrnehmen wird somit von den sozio-materiellen Ordnungen der Gesellschaft vorgezeichnet: Die Dinge, ihre Oberflächen und ihre räumliche Verteilung sind nicht nur passive Gegenstände, sondern Medien einer bestimmten Weise des (sinnlichen) Weltbezugs. Oder wie sich praxistheoretisch formulieren ließe: Sie sind Träger und Vermittler eines kulturellen Wahrnehmungsschemas.
Im Seminar nähern wir uns diesem Wechselverhältnis von Gesellschaft, Materialität und Wahrnehmung mit Texten aus der Philosophie, der Psychoanalyse, der Soziologie sowie den Medien- und Kunstwissenschaften. Ein Schwerpunkt der Auseinandersetzung liegt dabei auf der Frage, wie soziale Unterschiede und Exklusionen in der sinnlichen Ordnung der Dinge eingelassen sind.Das Seminar findet als Online-Kurs statt.

Die Teilnehmer_innenzahl ist auf 20 beschränkt.
Bitte tragen Sie sich im Moodle ein.
Eine Online-Begrüßung und kurze Einführung in das Seminar findet am 22. April um 16.15 statt.
Ein entsprechender Link wird auf Moodle bekanntgegeben.